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Sonnenuntergang

Mekong-Delta

  • Autorenbild: Madeleine Schauer
    Madeleine Schauer
  • 23. März 2024
  • 5 Min. Lesezeit

Tag 206 - Auf zur "Reisschüssel" Vietnams


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Auf der Suche nach Frühstück sind wir wieder mal unverhofft über ein kleines nettes Straßenlokal gestolpert, das Bún Bò Huế verkauft, eine leckere scharfe Nudelsuppe aus der Stadt Huế. Da kommen wir später auch noch hin, mal sehen wie sie dann dort schmeckt. ;-)


Etwa zwei Stunden Busfahrt haben uns zurück in den Süden geführt, bis nach Bến Tre mitten im grünen und saftigen Mekong-Delta. Dort gibt es endlose Kanäle, Boote, Kokospalmen und noch viel altes Handwerk.


Das Busunternehmen hat uns netterweise noch ein bisschen näher ans Ziel gebracht, aber leider nicht bis vor die Haustür. Also haben wir uns erstmal einen schnellen kalten Cà Phê gegönnt, bevor wir dann mit dem leider teuren Taxi noch zehn Minuten weiter bis zur Fähre gefahren sind. Unsere Unterkunft liegt auf einer kleinen Insel in einem Seitenarm des Mekong - die Fähre ist zum Glück sehr billig, wir haben zusammen 0,04€ gezahlt. ;-) Drüben angekommen waren wir wirklich im Paradies: Kleine Wege, Bananenbäume, endlos viele Kokospalmen und nur wenige Häuser. Das kleine nette Homestay am Fluss wird von einer Familie betrieben - Mama kocht, Papa fährt das Boot, Tochter Thuy ist Guide und Ansprechpartnerin für alles. :-) Es gibt Hängematten, einen Kühlschrank zur Selbstbedienung und rustikale Bungalows auf Stelzen, durch deren Bodendielen man das Wasser schimmern sehen kann.

Das Abendessen hat uns zwar nicht so richtig überzeugt, aber hier sind ja auch keine Köche am Werk, sondern eine ganz normale Familie. :-) Währenddessen hatten wir aber ein richtig nettes Gespräch mit zwei Belgiern und haben viel Reise-Inspiration ausgetauscht. Die beiden hatten Vietnam gerade hinter sich und hatten viele gute Empfehlungen für Essen, Unterkünfte und Touren. Lustigerweise waren sie vor ein paar Jahren auch in Thailand und zwar an den gleichen eher untypischen Orten wie wir - Ayutthaya, Kanchanaburi, Koh Chang und Koh Kood. :-)


Traditionellerweise spielen wir auf dieser Reise sehr oft Karten - haben wir in Bali von Clara und Annabelle gelernt. :-) Dank der Gastgeberin Thuy und den beiden Gästen aus Dresden kennen wir jetzt die vietnamesische Variante unseres Lieblingsspiels: Tiên lên. :-)

Tag 207 - Mit dem Boot über den Mekong


Heute stand eine besondere Tour auf dem Programm: Ein morgendlicher Bootsausflug mit der Gastfamilie. :-) Zusammen mit vier anderen Gästen, unter anderem den beiden Belgiern sind wir über eine Stunde auf dem Mekong geschippert und haben die wunderschöne Natur bestaunt. Zuerst hat uns Thuy eine alte Ziegelfabrik gezeigt, in der die Ziegel noch ganz traditionell und per Hand hergestellt werden - ein echter Knochenjob. Zurück auf dem Boot gab's dann eine erfrischende junge Kokosnuss, die fallen hier ja wortwörtlich einfach vom Baum. :-)


Der nächste Landgang führte uns dann durch die kulinarische Vielfalt dieser Gegend. Wir haben frische Kakaobohnen gesehen, puren Kakao gekostet, einen Löffel flüssige Schokolade genascht und anschließend die leckere Bitterschokolade mit Kaffee und Salz probiert. Gleich nebenan gibt's alles zum Thema Honig und natürlich wird auch dort alles probiert. Ein frischer Honigtee mit einem Schuss Kumquat und Pollen (die kann man tatsächlich essen) soll angeblich gegen jedes Wehwehchen helfen. ;-)

Wir haben gelernt, dass die jungen grünen Trink-Kokosnüsse andere sind als die braunen, die man essen kann. Ganz gekonnt werden die mit der Machete geöffnet, ein einziger gezielter Schlag und schon ist sie auf. Wie man sich Zuhause manchmal mit so einer Nuss abmüht... ;-) Aus den Nüssen wird leckeres Karamell hergestellt, zum Teil verfeinert mit Sesam oder Durian. Natürlich kann man auch das alles probieren. ;-) Nach dem ganzen Naschen haben wir alle dann noch den Kakao-Rum probiert, der ist ganz lecker. ;-) Den Schnaps aus Klebreis und die absolute Spezialität - Alkohol mit darin eingelegter Schlange - muss man wirklich nicht getestet haben, schmeckt nicht... Um den Geschmack loszuwerden, gab's eine Obstplatte hinterher, denn im Mekong-Delta wächst so ziemlich jedes exotische Obst. Neben Ananas und Melone, die hier zu Tausenden am Straßenrand verkauft werden, gab es auch sogenannte Longan, von den Einheimischen auch Drachenauge genannt.

Die ganze Nascherei wurde dann auf der anschließenden Fahrradtour wieder abtrainiert. ;-) Durch die Kokospalmen-Alleen, vorbei an traditioneller Handwerkskunst und schließlich mit der Fähre wieder nach Hause. Thuy hat uns innerhalb von 4,5 Stunden einen wunderbaren Einblick in ihre Welt gegeben und wir sind unheimlich froh, dass wir das alles sehen konnten! :-)

Nachmittags haben wir noch das einzige Café der Insel besucht, der Besitzer ist ein lustiger alter Vietnamese mit einem zutraulichen Haustier-Hahn. ;-) Ganz traditionell gab es einen Cà Phê, der frisch durch den Filter auf die süße Kondensmilch tropft - wie eine warme Kaffeepraline! :-) Dazu gibt es eine Kanne Tee - heiß für den Kaffee, kalt für den Eiskaffee.

Spätabends ist es am Mekong nicht ganz idyllisch wie gedacht: Neben den vielen Naturgeräuschen schallen auch die Klänge von schiefem Karaokegesang über das Wasser, eine sehr beliebte Freizeitbeschäftigung in Vietnam. ;-)

Tag 208 - Auszeit im Grünen


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Nach diesem aufregenden Tag hatten wir dann mal wieder eine kleine Pause nötig und haben diese genutzt, um die Reiseplanung für Vietnam endlich fast fertig zu machen. Tausend Unterkünfte, Busverbindungen, Reviews, Touren, es gibt so viel zu entscheiden. Es gäbe sicherlich noch so viel mehr zu sehen, aber alles passt leider nicht in einen Aufenthalt. :-) Gefeiert haben wir den kleinen Triumph mit einer kalten Cola zwischendurch (Luxus, ehrlich!) und einem zweiten Cà Phê am späten Nachmittag.


Nachdem wir vom Essen so mittelmäßig begeistert waren, wollten wir aber am letzten Abend wenigstens trotzdem die Spezialität des Hauses probieren und haben uns durch ein Menü mit lila Yams-Suppe, Hühnchen, gedämpftem Gemüse, Reis und Obst gemampft. :-)

Tag 209 - Zurück in die Stadt


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Leider ist die schöne Zeit im grünen Mekong-Delta schon wieder vorbei und wir mussten einigermaßen schweren Herzens abreisen. Mit der kleinen Fähre sind wir zurück auf die große Insel gefahren und haben am dortigen Markt auf unseren Abholservice gewartet. Den Bus hatten wir selbst online gebucht, Thuy hatte für uns das Shuttle organisiert. Wir waren allerdings recht angespannt, da bis 12:30 Uhr kein Shuttle kam und 12:45 Uhr eigentlich schon unser Bus fahren sollte. Am Ende ging - wie immer - alles gut aus und es stellte sich heraus, dass der Bus geplant erst 13:10 Uhr fahren soll - da wird der dichte Verkehr immer schon einkalkuliert. ;-) Zwei Stunden lagen wir dann also wieder im gleichen Schlafbus, der uns auch schon nach Ho-Chi-Minh-Stadt gefahren hatte. Dort drinnen gilt übrigens "Schuhe aus", bei den Stops bekommt man Pantoffeln zum draußen rumlaufen. ;-)


Mit dem Taxi sind wir anschließend schon mal Richtung Bahnhof gefahren, haben uns mit den Geldautomaten rumgeärgert und sind dann (zur Beruhigung und Abkühlung) erstmal Kaffee trinken gegangen. Highlands Coffee könnte man am ehesten mit Starbucks vergleichen (also eigentlich außerhalb unserer Preisklasse), aber da wir hinterher nur nochmal schnell zum Supermarkt wollten, war noch viel vom Essensbudget übrig. ;-) Ein sehr langes und schmales Banh Mi Que (wir haben es Flöten-Banh-Mi genannt), gab's sogar noch dazu.


Obwohl Saigon so groß ist, ist der Bahnhof wirklich unscheinbar. Von außen schwer zu erkennen, nur eine kleine Wartehalle und ein einziger Zug stand abends am Gleis. Wir haben unsere kleine Vierer-Schlafkabine bezogen, in der wir die nächsten 18 Stunden zusammen mit zwei anderen Menschen verbringen würden. Ein weiteres Flöten-Banh-Mi und eine Banane, dann haben wir uns für eine unruhige und sehr ruckelige Nacht bettfertig gemacht.


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