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Sonnenuntergang

Umgeben von Vulkanen

  • Autorenbild: Madeleine Schauer
    Madeleine Schauer
  • 17. Sept. 2023
  • 5 Min. Lesezeit

Tag 20 - Kintamani


Den Vormittag haben wir zu zweit im Wildlife Center verbracht, das war herrlich! :-) Wir haben auch viel Wertschätzung dafür bekommen, an unserem freien Tag dort aufzutauchen.


Mittags haben wir schnell unsere Sachen gepackt und sind ins große Freiwilligenhaus umgezogen. Dort herrscht am Wochenende zwar tote Hose, aber ab Sonntag wird es hier wieder voll!


Mit kleinem Wochenend-Gepäck bewaffnet wollten wir nach Kintamani fahren, eine Gegend im Norden Balis, die vorallem für Vulkane, heiße Quellen und einen großen See bekannt ist. Hinkommen ist aber gar nicht so einfach, dort oben ist nämlich nicht viel. Online-Taxis fahren dort nur hin, wenn man den Fahrer auch für die Rückfahrt bezahlt. Dank Google-Translate haben wir uns dann auf einen Preis geeinigt und sind tatsächlich gut am Ziel angekommen.

Auf dem Weg hat sich die Landschaft tatsächlich komplett gewandelt: Keine Palmen und Bananenbäume, stattdessen Felsen, Nadelbäume und Ausblicke auf den berühmten Mount Batur. Angebaut werden dort vor allem Zitrusfrüchte. Einen bedrohlich voll geladenen Wagen mit Mandarinen auf dem Weg bergaufwärts haben wir auch gesehen. Ob der wohl alle heil nach oben gebracht hat...? ;-)


Die Fahrt war teuer, dann muss beim Essen gespart werden. Drei Päckchen Instant-Nudeln aus dem Supermarkt müssen da reichen. Frech wie wir sind, haben wir uns das heiße Wasser aus dem "Glühweinkocher" direkt in die Flasche abgefüllt, damit wir zu Hause "kochen" können. ;-)

Tag 21 - Sonnenaufgang auf dem Vulkan


So früh hat der Wecker lange nicht geklingelt: Um 2:50 ging das Licht an und wir haben uns fertig gemacht für unsere erste richtige Nachtwanderung. Treffen mit dem Guide um 3:30 vor der Tür, dann sind wir ausgestattet mit Taschenlampen Richtung Vulkan losgezogen. Da Kintamani auf einem Plateau liegt, ist es ungewöhnlich kühl und wir waren richtig eingemummelt mit dicker Jacke und Zwiebellook. Haben wir doch nicht alles umsonst mitgeschleppt! ;-)

Die erste Hälfte der Strecke war noch ruhig und wir haben nur ab und zu mal andere Gruppen getroffen. Danach wurde der Verkehr aber deutlich dichter, sodass man am Ende doch als eine lange Schlange den Berg hinaufsteigt. Der Aufstieg hatte es definitiv in sich und die ein oder andere Pause mussten wir keuchend einlegen. Aber nicht zu lange, man will ja vor dem Sonnenaufgang oben sein! Einen wunderbaren Sternenhimmel und die ersten Anzeichen der Morgendämmerung haben wir auf dem Weg schon gesehen. Dank einer helfenden Hand unseres Guides sind wir dann aber doch alle drei rechtzeitig oben angekommen und konnten auf einer Bank sitzend das wunderschöne Farbenspiel sehen. Der Aufstieg hat sich ja so gelohnt! Nicht nur den höchsten Berg Balis, den Mount Agung haben wir gesehen, sondern sogar die Nachbarinsel Lombok, die ein ganzes Stück entfernt ist.

Einen Bananentoast und tausend Fotos später sind wir dann im Tageslicht noch hoch zum Krater gestiegen und haben die heißen Dämpfe bestaunt, die da aus dem Boden schießen. Und bestaunt haben wir auch die ungefähr tausend Menschen, die mit uns da oben waren. Die wollten natürlich auch alle gleichzeitig wieder runter vom Berg, sodass wir als eine große Menschenmenge den Vulkan runtergeschwemmt wurden. Unser Guide hat dann aber einen anderen Weg gewählt und uns durch den morgendlichen Wald geführt.

Pünktlich zum Frühstück waren wir zurück in der Unterkunft und dann erstmal ab zurück ins Bett. Irgendwann hat uns dann mittags der Hunger wieder aus dem Haus gelockt und wir sind gemeinsam mit Lorenz zum Warung direkt am See. Wir haben ewig aufs Essen gewartet, dafür konnten wir den Seeblick aber auch lang genießen.


Kintamani ist nicht nur bekannt für den Mount Batur, sondern auch für die heißen Quellen. Da wir nicht in die nächste Touristenfalle tappen wollten, haben wir mal wieder unseren Freund und Helfer Google Maps befragt und sind auf Quellen gestoßen, die eigentlich nur Einheimische nutzen und die deutlich günstiger sind. Ein echter Glücksgriff! Wir saßen bestimmt eine Stunde im heißen Wasser und haben die müden Muskeln entspannt. Wir waren auch wirklich die einzigen Touristen, sodass uns tatsächlich ein Einheimischer gefragt hat, wie wir diesen Ort überhaupt gefunden haben. ;-)

Wenn man schon an einem See ist, muss man natürlich auch mal frischen Fisch essen. Haben wir auch gemacht, wieder im Warung am See. Beim Essen hat uns ein Hund ganz treuherzig beobachtet und mit großen Kulleraugen um etwas Fisch gebeten. Vielleicht hat er ja auch zwei Bissen bekommen... ;-)

Die Tische sind dort auf einer Art Holzplattform aufgebaut, die auf Erschütterung sehr empfindlich reagiert. Getriggert durch die erste Erdbeben-Erfahrung in Sanur wurden wir sofort aufmerksam, als der ganze Boden angefangen hatte zu beben. Stellt sich raus, dass der Hund sich sehr kräftig am Kopf gekratzt hatte... ;-)

Tag 22 - Ehrenmenschen


Das nächtliche Aufstehen gestern hat so etwas wie ein Mini-Jetlag verursacht, deswegen war erstmal Ausschlafen angesagt. Nach dem Frühstück haben wir uns dann erstmal Gedanken gemacht, wie wir aus einer dörflichen Gegend mit wenig Touristen und ganz ohne Online-Taxis eigentlich wieder wegkommen. Eine intensive Google-Recherche und zahlreiche Google- und WhatsApp-Chats später hatten wir zwei verschiedene Fahrer gefunden, die bereit waren, uns für einen relativ guten Preis nach Ubud zu fahren. Wir hatten uns gerade für den einen entschieden, der sich auch bereits auf den Weg zu uns gemacht hatte, als der andere mit einem unglaublich guten Preis um die Ecke kam. Kurz gezögert, dem anderen abgesagt, für den guten Preis entschieden, kurz richtig gefreut. Bis die Nachricht kam, dass er bereits besser zahlende Kundschaft gefunden hat und uns stehen lässt. Sind wir also ganz demütig bei dem anderen wieder angekommen und haben ganz lieb gefragt, ob er uns doch fahren kann. Hat er dann auch tatsächlich gemacht, war total nett und hat uns bei Ankunft trotz des ganzen Hin und Her sogar weniger berechnet als vereinbart (im Austausch für eine 5-Sterne-Bewertung). :-) Guter Mann!


In Ubud haben wir uns in ein vegetarisches Selbstbedienungs-Restaurant mit traumhaftem Garten gesetzt, wo wir eigentlich schon letztes Wochenende hin wollten. Man sucht aus, bezahlt die Anzahl der Löffel in die Kasse des Vertrauens und spült hinterher selber ab. Dafür ist es wirklich spottbillig und ein wunderschönes Fleckchen Erde! :-)

Bei einem kurzen abschließenden Bummel über den Markt haben wir uns nochmal richtig vom Räucherstäbchen-Duft benebeln lassen. Wir sind auch nochmal bei unserer alten Unterkunft vorbei, weil wir den flauschigen Hund nochmal sehen wollten. Haben ihn leider nicht gefunden, dafür aber zwei andere kuschlige Hunde, die zusammen genommen ungefähr unser Fluffy sein dürften. ;-)


Um ein bisschen Geld zu sparen, wollten wir den Rückweg mit Online-Taxi-Scootern zurücklegen. Auch das war schon wieder schwieriger als gedacht, da die meisten Fahrer Ubud nicht verlassen wollen, weil sie sonst leer wieder zurück fahren müssen. Ein supernetter Scooter-Fahrer hatte sich aber schnell gefunden und hat uns mal wieder den Tag gerettet. Er hat sich dann telefonisch darum gekümmert, dass auch ein zweiter Fahrer kommt (gegen entsprechendes Entgeld für die Leerfahrt) und wir gemeinsam fahren können. Die Fahrt war sicherlich aufregender als mit dem Auto, aber die Scooterfahrer machen das schließlich schon ihr ganzes Leben und schlängeln sich ganz entspannt durch den Verkehr. Und irgendwann kann man die Fahrt dann sogar genießen! :-)

Unser Ehrenmann hat hinterher nicht mal selbst Extrageld verlangt, obwohl er doch für den anderen einen höheren Preis ausgehandelt hatte. Wollte auch nur eine 5-Sterne-Bewertung und war damit zufrieden. So nette Leute hier!!! :-)


Wir haben viele wichtige Erfahrungen an diesem Wochenende gesammelt, Fehler gemacht und daraus gelernt. Wir wachsen jeden Tag ein bisschen. :-)

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