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Sonnenuntergang

Lombok

  • Autorenbild: Madeleine Schauer
    Madeleine Schauer
  • 10. Okt. 2023
  • 12 Min. Lesezeit

Tag 38 - Weiterreise per Boot


Unsere Zeit auf Nusa Penida ist schon wieder um und es wird Zeit, weiterzuziehen. Nach dem Frühstück und einer Abschieds-Umarmung von unserer wirklich ganz tollen Gastgeberin sind wir zum Hafen gelaufen. Wir hatten vorher natürlich wieder viel recherchiert und zahlreiche gruselige Rezensionen zu den Speedboats gelesen. Überfüllte Boote, unglaublich heiß, alle seekrank oder drei Stunden Verspätung. Vorbereitet auf das Schlimmste wurden wir dann aber sehr positiv überrascht! Statt am chaotischen großen Hafen haben wir an einem kleineren Pier mit überdachter Terrasse gewartet, sogar mit gratis Wasser/Tee/Kaffee. Das Beladen des Bootes ging dann auch einigermaßen zügig, unsere Taschen waren die ersten. ;-) Die Crew hat uns sogar an Bord begrüßt und Sicherheitsanweisungen gegeben, dass ist uns bisher auf den Booten auch noch nie begegnet.

Dank des Geschaukels (und einer Reisetablette) haben wir fast zwei Stunden verschlafen, nach insgesamt 3,5 Stunden dann endlich am Ziel: Bangsal Port auf Lombok! Nach einem abenteuerlichen Sprung über die Reling zum Pier und wieder mal vielen Locals, die eine Taxifahrt anbieten wollen, haben wir es aber vom Hafengelände runtergeschafft. Wir sind auch gleich unserem Fahrer in die Arme gelaufen, sodass wir innerhalb von Sekunden auch schon im richtigen Auto saßen. Von wegen drei Stunden Verspätung, wir waren zur geplanten Ankunftszeit bereits angeschnallt im rollenden Auto! ;-)

Unser erster Eindruck von Lombok: Ganz anders als Bali! Nicht nur, dass Lombok vorwiegend muslimisch ist und somit statt Hindutempeln eher Moscheen dass Bild prägen. Auch der Tourismus ist bei weitem nicht so ausgeprägt, keine Hotels, Sightseeing oder sonstige Infrastruktur, nur Locals in eher sehr einfachen Verhältnissen. Weitere 90 Minuten Fahrt durch Lombok folgten, dann waren wir endlich in Senaru. Das Dorf liegt am Fuß des bekannten Mount Rinjani, dem zweitgrößten Vulkan Indonesiens.


Wir haben noch einen kurzen Zwischenstopp bei unseren Guides für die nächsten Tage gemacht, um noch ein paar Details zu klären. Frisch gestärkt mit Erdnussbutterkeksen und Bananen (ihr glaubt nicht, wie viele unterschiedliche Arten von Bananen es gibt!) sind wir dann in unsere Unterkunft eingezogen. Umgeben von einem herrlichen Garten und einer Geräuschkulisse wie im Dschungel lässt es sich trotz der sehr einfachen Unterkunft gut leben. Aber für 7,81€ kann man wirklich hochzufrieden sein!

In Senaru bummeln dauert ungefähr 5 Minuten, hier gibt es nämlich wirklich nicht viel zu sehen. Dafür haben wir ein nettes Warung für unser Abendessen gefunden und dort auch gleich die lokalen Spezialitäten probiert: Wasserspinat mit Kokosraspeln und Tomate. Ganz ganz interessanter Geschmack, mit nichts Bekanntem zu vergleichen. Und als ich gerade das Besteck weglegen wollte, hüpfte einfach eine Katze auf den Tisch und hat sich an den Hühnerknochen auf meinem Teller bedient... ;-)

Tag 39 - Lomboks Wasserfälle


Viel von Lombok gesehen haben wir ja am ersten Tag noch nicht. Dafür startete der zweite Tag gleich spektakulärer mit einer Tour zu den beiden nahegelegenen Wasserfällen.

Kleine verschlungene Pfade führen hier durch den Regenwald, den man von der Straße aus kaum erahnen kann. Gemeinsam mit unserem Guide sind wir erst zum Sendang Gile Wasserfall hinab gestiegen und haben da schon eine erste kühle Dusche vom Wasserdunst bekommen. So erfrischt sind wir weiter durch den Regenwald spaziert und haben die Natur bestaunt. Der Weg führte uns mehrfach quer durchs Wasser oder auch über einen Baumstamm - Natur pur! Das hier so ein Paradies wartet, hätten wir bei der staubigen Anfahrt nicht gedacht. Sogar eine Affenfamilie ist uns hier begegnet. :-)

Unterwegs hat unser Guide ein großes Farnblatt gepflückt und daraus eine Blätterkrone gebastelt - schick! ;-)

Nach etwa einer halben Stunde haben wir dann den Tiu Kelep Wasserfall erreicht. Das ist nicht nur der größte, sondern auch der schönste Wasserfall, den wir bisher gesehen haben! Dort stürzt das Wasser mit solcher Kraft nach unten, dass man sogar einige Meter entfernt komplett durchnässt wird! Unser Guide hat ein erfrischendes Bad genommen, wir waren für unser Empfinden aber schon nass genug. ;-)

Das Wasser hier kommt wohl direkt als Quellwasser vom Mount Rinjani - dementsprechend kalt ist es aber auch. Der Rückweg führte uns durch einen langen Tunnel, durch den das Wasser etwa knietief fließt. Bewaffnet mit einer Handytaschenlampe sind wir auf der anderen Seite gut wieder angekommen, haben aber die ein oder andere Spinne unterwegs gesehen...

Stellenweise fließt das Wasser über eine Brücke, die Fußgänger selbst laufen auf Platten über dem Wasser. Unser Guide hat die Abkürzung genommen und die Brücke als eine Art Wasserrutsche benutzt. ;-)

Den Rest des Tages haben wir dann in der nächsten Unterkunft verbummelt. Die ist deutlich schöner als gestern, man kann prima auf der Terrasse sitzen und lesen und der Wasserdruck beim Duschen übertrifft alles, was wir in den letzten Wochen erlebt haben! :-) Und es gab ein Begrüßungsgetränk, während unser Zimmer fertig gemacht wurde. :-)

Tag 40 - Aufstieg zum Kraterrand des Mount Rinjani


Vor einiger Zeit hatten wir ja bereits den Mount Batur auf Bali bestiegen und konnten von oben den herrlichen Sonnenaufgang bewundern. Aufgrund der guten Sicht konnte man da sogar bis nach Lombok zum Mount Rinjani schauen. Irgendwas hat das mit uns gemacht und so richtig ist der Rinjani nicht wieder aus unseren Köpfen verschwunden. Viel Recherche hat es gebraucht, um sich wirklich zu überwinden. Letztendlich haben wir uns aber für eine viertägige Tour auf und im Vulkan entschieden!


Die nächsten vier Tage sollten also die Aufregendsten der bisherigen Reise werden. Wie es solche Tage an sich haben, mussten wir bei Sonnenaufgang raus, haben schnell unseren Banana Pancake gegessen und wurden dann von unserem Guide Amien bereits erwartet. Die einstündige Fahrt zum Startpunkt haben wir auf der Ladefläche eines Transporters verbracht, gemeinsam mit dem vielen Gepäck und unseren beiden lokalen Portern Andi und Amat. Alleine ist so eine Tour definitiv nicht möglich, schon das Zelt und die Verpflegung für vier Tage würde unseren Rucksack mehr als sprengen. Deswegen werden die Touren begleitet von einheimischen Bauern, die sich mit diesem Knochenjob etwas Geld dazuverdienen. Welche unglaubliche Kraft diese Menschen haben müssen, haben wir erst später herausgefunden…


Kurz vor dem Startpunkt wird noch ein kurzer medizinischer Check durchgeführt, dann konnten wir um 8:35 Uhr bei 1200 Höhenmetern ins Abenteuer starten. Wir haben zwar schon auf den ersten Metern gekeucht, aber das lag mehr an der noch ungewohnten Anstrengung als an wirklicher Steigung. Was uns bevorsteht, konnten wir ja noch nicht ahnen. 😉

Eine kurze Schokoriegel-Pause durften wir machen, dann sind wir weiter hochgestiegen. Der Weg führte uns durch eine savannenähnliche Landschaft, nur Gestrüpp, Staub und viel viel Sonne. Einige Stunden später kamen wir schmutzig und schwitzend am Posten 2 an, dort wird gekocht! Unsere Porter kamen kurz nach uns an und haben sich um das Mittagessen gekümmert, während wir uns im Campingstuhl entspannen durften und die leckerste Sprite unseres Lebens getrunken haben. 😉 Oder man weiß Dinge mehr zu schätzen, wenn man sie lang nicht hatte… 😉

Was die beiden da mit einfachsten Mitteln, auf dem Boden sitzend mit Mini-Campingkocher, kreieren, ist der Wahnsinn! Und als ob das nicht schon genug wäre, gabs noch frischen Kaffee und eine herrliche Obstplatte dazu! Und wir dachten, wir machen Camping…


Frisch gestärkt haben wir uns auf die nächsten Etappen gestürzt und man kommt in einen erstaunlichen Trott. Der Wanderstock hat uns auf jeden Fall tatkräftig dabei unterstützt, Schritt für Schritt den immer steileren Berg nach oben zu steigen. Zum Schluss folgten drei Hügel, die zumindest mir fast den Rest gegeben haben. Rutschiger Sand, viele Wurzeln und unendlich steil. Und auf einmal ist es vorbei und wir stehen kurz vor 16:00 Uhr oben am Kraterrand auf 2500 Höhenmetern! Wir hatten uns auf einen tollen Ausblick gefreut, aber leider herrschte dicker Nebel und man konnte gerade mal einige Meter weit sehen.


Obwohl die Porter deutlich nach uns wieder losgelaufen sind, war Andi bereits oben und hatte unser Zelt schon aufgebaut (wie auch immer das möglich ist???). Wir lagen kurz völlig platt auf der Decke und haben dann versucht, mit Feuchttüchern den vielen Staub vom Körper zu waschen. Komfort ist Fehlanzeige auf so einem Berg: Es gibt Toilettenzelte mit einem Loch im Erdboden und nur ein paar Tropfen Wasser zum Hände waschen.

Die Wolken haben sich leider hartnäckig gehalten… Da saßen wir also zwei Stunden, hungrig, ohne Ausblick und wartend auf Amat. Wir haben uns schon Sorgen gemacht, weil er wirklich lang nicht aufgetaucht ist. Andi ist dann nochmal losgezogen, um ihm entgegen zu gehen. Amien hat derweil seine Matte ausgerollt und sein Abendgebet vollzogen. Und dann folgte der Magic Moment des Abends: Kaum beendet Amien sein Gebet, reißen die Wolkenschleier auf und das warme Licht der Abendsonne ergießt sich in den Vulkankrater! Und da ist er auf einmal, der riesige See mit dem Vulkan im Vulkan! Und als ob das nicht genug wäre, kommen genau gleichzeitig Andi und Amat zum Zelt gestapft! Da hat wohl irgendjemand ein Gebet erhört… 😉

Wir haben mal zum Spaß versucht, die schweren Körbe der Porter hochzuheben. Keine Chance! Vierzig Kilo auf den Schultern und dann mit Flip-Flops den Berg hoch und runter, der Wahnsinn!

Ein ausgesprochen leckeres und warmes Essen folgte, dann haben wir noch kurz das abendliche Farbenspiel und den Sternenhimmel bewundert. Es ist so unglaublich dunkel dort oben, dass die Milchstraße ganz neue Dimensionen annimmt. Leider ist es auch ganz schön kalt, sodass wir ganz schön gefroren haben in unseren Schlafsäcken.

Tag 41 - Gipfelstürmer


Die Nacht war kurz und unruhig und um 2:00 Uhr hat der Wecker schon wieder geklingelt… Schnell gefrühstückt und mitten in der Nacht fertig gemacht für die härteste Etappe der ganzen Tour. Schon vom Zelt aus haben wir die endlose Schlange von Lichtern gesehen, die sich den steilen Berg nach oben schlängelt. Ausgestattet mit Stirnlampe und allen warmen Sachen, die wir überhaupt dabei haben, sind wir also losgelaufen. Schon nach den ersten Metern haben sich die schmerzenden Muskeln gemeldet und uns wurde klar, wie hart der Aufstieg werden würde. Drei Stunden hatte Amien prophezeit. Eine endlose Zeit, wenn man bedenkt, dass es die ganze Zeit dunkel ist und man nicht mehr als die eigenen Füße sieht.


Es ist schwer in Worte zu fassen, wie sich dieser Aufstieg angefühlt hat. Auf der einen Seite ist der eisige Wind, der im Gesicht und an den Händen schmerzt und so laut ist, dass man eigentlich gar nichts mehr hört. Dann ist da der Pfad, der sich steil und unendlich lang in der Dunkelheit nach oben windet. Aber es ist kein Wanderweg, es ist bloß loses Geröll und Staub. Zwei Schritte hoch, einen wieder runter, das macht das Vorankommen unendlich schwer. Irgendwann schlägt man nur noch den Stock in den Boden und zieht sich daran hoch. Ab und zu erhascht man einen Blick zur Seite, da geht's einfach steil runter. Dann doch lieber wieder auf die Füße schauen. Alle paar Meter kommen große Felsen an der Seite, hinter denen frierende und erschöpfte Menschen kauern und versuchen, im Windschatten irgendwie wieder zu Kräften zu kommen.

Der ganze Aufstieg ist nicht nur körperlich zehrend, sondern eine echte psychische Zerreißprobe. Man kommt in einen Tunnel, den man sich niemals vorstellen konnte. Der Geist ist komplett leer, kein einziger Gedanke im Kopf, alles besteht nur noch aus Dunkelheit, Wind, Geröll und dem mechanischen Bewegen der Beine. Im Nachhinein tatsächlich ein echter Albtraum. Nur die Frage, ob das jemals wieder aufhören wird, die bleibt.


Nach knapp 3,5 Stunden, es hätten aber auch Minuten oder Tage sein können, hat ein leichtes Licht den Horizont erhellt. Gleichzeitig kamen uns Leute entgegen und meinten, der Weg wird nur schlimmer und es dauert immer noch eine ganze Stunde bis nach oben. In dem Moment hat uns der Berg besiegt und wir haben uns einfach auf den Boden sinken lassen und auf den Sonnenaufgang gewartet. An ein Weiterkommen war da nicht mehr zu denken, zu groß die Angst und der Überlebensinstinkt. Zitternd haben wir die aufgehende Sonne beobachtet und mit tauben Fingern versucht, wenigstens irgendwie Fotos davon zu machen.

Im Tageslicht wird erst so richtig klar, wie weit nach oben wir es in unserer Trance eigentlich schon geschafft hatten. Der Gipfel war zwar noch unendlich weit entfernt, aber immerhin 3200 Höhenmeter müssen es schon gewesen sein. Und mit einem klareren Kopf sieht man auch, durch welche Landschaft man sich da bewegt hat. Grau, kalt, irgendwie unwirklich.


Der Abstieg dauert dann auch wieder ganz schön lange, obwohl man auf dem losen Geröll quasi bei jedem Schritt einen halben Meter nach unten rutscht. Man nimmt dabei auch mehr Steine mit, als eigentlich in den Schuh passen... Ganze 1,5 Stunden haben wir für den Rückweg gebraucht und sind dann todmüde, aber unendlich erleichtert ins Zelt gefallen.

Nach dem zweiten Frühstück ging der Abstieg dann weiter, aber diesmal runter zum Kratersee. Nachdem wir also bereits 4,5 Stunden unterwegs waren, sind wir weitere 3,5 Stunden nach unten geklettert. Auch hier ist der Weg steil, aber immerhin kein loses Geröll. Nur große Felsen und Stufen, an denen man sich mit dem Stock mühsam nach unten hangelt. Zum Teil ist der Weg nur daran zu erkennen, wo der Guide seine Füße hinsetzt. Und trotzdem wird man auf der Strecke ständig von Portern mit ihrer schweren Last und den Flip-Flops überholt, die wie Bergziegen nach unten hüpfen. Mögen sie auch ausgeruhter sein, weil sie nicht auf dem Gipfel waren, aber das ist unmenschlich. Mittlerweile sind wir überzeugt, dass sie keine Menschen, sondern Außerirdische sind. ;-)

Irgendwann hat uns der Berg dann entlassen und der Kratersee lag uns zu Füßen. Da unsere Porter natürlich schon da waren und die Zelte bereits aufgebaut hatten, haben wir uns einfach reingelegt und sind auf der Stelle eingeschlafen.


Nachmittags durften wir uns endlich von den Strapazen erholen und haben die heißen Quellen besucht. Dort blubbert das Wasser einfach heiß aus dem Berg und fließt über hunderte kleine Wasserfälle und Becken schließlich zusammen zu einem gelben Fluss. Wir mussten lange suchen, bis wir eine Stelle gefunden hatten, die zum Baden geeignet ist. Direkt am Berg kann man wohl ein Ei in sieben Minuten kochen, so heiß ist es da.

Die müden Muskeln haben sich gefreut, der Staub weniger. Endlich sauber gewaschen! An den Quellen herrscht eine ganz mystische Atmosphäre. Die Wolken hängen tief, heißer Wasserdampf vernebelt die Sicht und das Rauschen des Wasser beruhigt.

Den späten Nachmittag haben wir im Campingstuhl verbracht, die einheimischen Angler am See beobachtet und unseren heißen Bergkaffee geschlürft. Leider hing wieder dichter Nebel auf dem Wasser und das Highlight, der Vulkan im Kratersee, war nicht zu sehen. Zumindest um 17:25 nicht (siehe Bild 3). Um 17:27 (siehe Bild 4) riss nämlich wieder der Dunst auf und wir durften mal wieder einen Sonnenuntergang bewundern, der seinesgleichen sucht. Und wir haben Amien beim Angeln beobachtet, der hat nämlich unser Abendessen gefangen. Der Fisch ist dann frisch frittiert eine Stunde später auf dem Teller gelandet. ;-) Dazu unser geliebter frischer Ingwertee, herrlich!

Tag 42 - Durch das Vulkantal

Nach der ganzen Aufregung des letzten Tages fiel das Aufstehen trotz 9,5 Stunden Schlaf schwer. Aber schon mal Pommes in einem Vulkankrater zum Frühstück gegessen? ;-)


Uns erwarteten aber weitere sechs Stunden Wanderung vom Kratersee durch das Vulkantal. Wir hatten uns am Vorabend gemeinsam entschieden, nicht die eigentliche Route wieder hoch zum anderen Kraterrand und dahinter wieder runter zu steigen. Der Aufstieg soll härter sein als der Gipfel und das war uns dann wirklich zu viel. Eine richtig gute Entscheidung, denn die Landschaft im Tal ist schon wieder eine ganz andere! Am ehesten zu vergleichen mit der Schweiz, nur die Affen am Wegesrand passen nicht ins Bild. ;-)


Mitten durch das Tal fließt der gelbe Fluss, gespeist von zahllosen Quellen und einigen Wasserfällen (mit Regenbogen!). Der Weg führt zum Teil auch quer durchs Wasser über kleine Brücken oder Steinpfade.

Unterwegs haben wir eine andere Gruppe von Indonesiern getroffen. Wir haben kurz mit einer sehr netten Dame aus Sumatra geschnackt, die wir an dem Tag noch mindestens viermal getroffen haben. ;-)

Wir haben die Mittagspause herbeigesehnt, so gut und reichhaltig wie wir immer bekocht wurden. Auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht, es gab tatsächlich Spaghetti Bolognese! :-) Wir haben sie allerdings Spaghetti Balinese genannt, denn Krabbenchips und ein gekochtes Ei kennen wir eher von Bali (auch wenn wir natürlich gerade auf Lombok sind). Wenn man weiß, dass alles auf dem Boden gekocht wird und es nur einen Topf, eine Pfanne und eine Teekanne gibt, kann man nur noch staunen!

Dass unsere Porter zwar keine Berge versetzen können, aber zumindest Bäume, hat uns Andi gleich darauf gezeigt. Damit wir nicht in der Sonne sitzen müssen (was uns keinesfalls gestört hat!), hat er einfach einen kleinen Baum gefällt, ein Loch neben dem Tisch gegraben und "unseren" Baum dort eingepflanzt. Unfassbar, diese Fürsorge! ;-)

Nachmittags hat sich die Landschaft wieder gewandelt und wir haben uns mehr oder weniger plötzlich im Regenwald wiedergefunden. Dafür war es dann auch wieder wärmer und feuchter als gewohnt.


Natürlich haben uns auch auf diesem Weg die Porter wieder überholt, obwohl sie erst noch alles vom Mittagessen aufräumen. Dementsprechend stand das Zelt schon da und der Teller mit Keksen wurde auch gleich gereicht. Was für ein Service! :-)


Wir haben uns abends kurz gewundert, warum es so ruhig im Regenwald ist. Bis die Dämmerung begann und wie auf Knopfdruck ein unglaubliches Konzert von Vögeln, Grillen, Zikaden und wer weiß was losging!





Tag 43 - Abschluss der Mount-Rinjani-Wanderung


Die letzte Etappe wurde eine Kurze, nur noch 2,5 Stunden durch den schattigen Wald bis nach Torean. Viel weiter hätten uns die müden Beine aber wahrscheinlich auch nicht mehr getragen. Den Muskelkater vergessen wir nicht so schnell! ;-) Ein letzter Obstteller, dann sind wir wieder auf der Ladefläche zurück nach Senaru gefahren.


Wir haben es geschafft! Diese drei tollen Menschen werden uns fehlen, ohne sie wäre dieser Trip niemals so schön geworden! Man kann sich gar nicht genug bedanken. Man merkt, dass sie das nicht nur für das Geld machen, dann könnten sie nämlich auch Instantnudeln servieren, anstatt kunstvolle Tomatenfiguren zu schnitzen! :-)

Der Trekkinganbieter hatte uns auch gleich einen Fahrer organisiert, der uns zurück zum Hafen gebracht hat. Um Geld zu sparen, wollten wir mit dem Public Boat nach Gili Air fahren. Das nutzen fast nur Einheimische und es fährt, wenn es eben voll ist. Leider haben wir viel viel Wartezeit am Hafen verbracht, weil die Mitarbeiter im Ticketbüro noch etwas Geld rausschlagen wollen. Man schreibt sich auf eine Liste und wenn die voll ist, fährt das Boot. Dachten wir zumindest. In der Zwischenzeit wird man eindringlich darauf hingewiesen, dass ein Schnellboot ja jetzt gleich fährt und man natürlich den allerbesten Preis hat, wenn man bei ihnen bucht. Da sind wir aber eisern geblieben. Nach gut zwei Stunden hat uns der Mann herangewunken, uns um IDR 50K gebeten und uns mit einem jungen Typen zum Strand geschickt, wir könnten jetzt dort warten. Am Strand fuhr uns das Boot direkt vor der Nase weg. Der junge Mann hat unterdessen die Tickets gekauft, die wir für weniger Geld auch hätten selbst kaufen können. Aber klar wollen sie sich auch was in die eigene Tasche stecken... Wir haben uns also eine ganze Weile echt geärgert über das Warten, die Leute, das Geld und das Boot. Bis sich zwei europäisch aussehende Menschen zu uns gesellt haben. Österreicher in den Flitterwochen, wie sich herausstellt! Wollten nach 10 Jahren zurück nach Gili Air und dort entspannen. Wir haben uns super nett unterhalten und irgendwie war es dann wieder richtig, dass wir das andere Boot verpasst haben. :-)


Irgendwann sind wir dann auch tatsächlich eingestiegen und zusammen mit bestimmt 30 Einheimischen, diversen Kisten, Instrumenten und Taschen nach Gili Air gefahren.

Diese Insel ist klein, es gibt keine Autos und Scooter, nur Fahrräder, Kutschen und E-Roller. Ganz ganz andere Atmosphäre hier! :-)


Wir sind in unser Bungalowdorf für 9€ die Nacht eingezogen, haben nach vier Tagen endlich geduscht, den Pool genossen und ein leider trauriges (weil kleines und nicht mal leckeres) Abendessen verspeist. Aber an das Essen der letzten Tage kommt eh kein Warung der Welt mehr ran! ;-)

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