top of page
Sonnenuntergang

Titicacasee und La Paz

  • Autorenbild: Madeleine Schauer
    Madeleine Schauer
  • 6. Juni 2024
  • 7 Min. Lesezeit

Tag 281 - Von Puno nach Copacabana


Wir hatten Glück mit unserem Nachtbus und konnten es uns in einem geräumigen und modernen Bus mit viel Beinfreiheit gemütlich machen. Eine Decke gab's auch dazu. Nur die Kissensituation ist sehr unbefriedigend, seit mein Nackenhörnchen die Luft innerhalb von Minuten wieder verliert...


Kurz vor 5:00 Uhr morgens sind wir dann in Puno angekommen, eine Stadt direkt an den Ufern des Tititcacasees. Leider hatten wir nicht mehr genügend Bargeld für das Frühstück von Peru Hop und hatten uns vorher schon eine Alternative gesucht. Stellte sich heraus, dass die Bäckerei sonntags erst später öffnet, wir also ohne Frühstück bleiben müssen...


Immerhin konnten wir einen tollen und wirklich eiskalten Sonnenaufgang über dem Titicacasee bewundern. Etwas gestört wurde die Idylle von einem ankommendem Boot, das einerseits Lärm und andererseits stinkende Abgase verbreitete. Als es dann aber endlich still stand, hatten wir den See wieder für uns. :-)



Mangels Alternative gab's dann zurück im warmen Bus eine Banane und einen Müsliriegel zum Frühstück und wir haben die kalten Gliedmaßen wieder aufgewärmt.


Nochmal zwei Stunden Fahrt waren es bis zur bolivianischen Grenze. Die Einreise zu Fuß nach Bolivien war dann doch wieder einfacher als gedacht, wir mussten nur einen QR-Code für den Zoll vorzeigen und haben dann den Stempel in den Pass bekommen, fertig! Für eine mutmaßlich US-amerikanische Reisende wurde die Einreise aber zur Quälerei, sie war bestimmt 20 Minuten beschäftigt...



Kurz danach kamen wir dann in Copacabana an, einem kleinen Örtchen am Titicacasee. Auf dem Weg zur Unterkunft konnten wir uns schon mal mit bolivianischen Bolivianos eindecken, damit wir den Rest des Tages nicht genauso hungern müssen wie früh. ;-) Eine Eigenheit von Copacabana ist, das dort vor der Kirche neue Autos gesegnet werden! Geschmückt mit Blumen werden die Autos mit Bier begossen, die ganze Familie kommt zusammen, das soll Glück bringen. ;-)



Unsere Unterkunft stellte sich als ganz niedlich heraus, das mag aber auch an dem super flauschigen Hund dort liegen. ;-) Mittagessen gab's dann direkt am Wasser, dort verkaufen viele kleine Restaurants frisch gebratene Forellen. Wir hatten die mit Knoblauchbutter und es war echt super lecker! :-)



Anschließend haben wir einen kleinen Spaziergang durch das Örtchen gemacht, waren kurz in der hübschen weißen Kirche und haben die vielen Souvenirgeschäfte begutachtet. Insgesamt ist Copacabana eher ländlich, moderne Geschäfte sucht man vergeblich. Stattdessen trifft man an jeder Ecke die typisch gekleideten Frauen mit wallendem Rock, Strickjacke und einem kleinem Hut, die vor den vielen kleinen Straßengeschäften sitzen.



Eine kurze Pause zuhause musste sein, denn Copacabana liegt auf 3800 Metern und ist somit nochmal einiges höher als Cusco. Einigermaßen ausgeruht haben wir dann den Aufstieg zum Cerro Calvario begonnen, einem Hügel direkt neben der Stadt. Der Weg war steil, aber dass es so extrem anstrengend sein würde, haben wir nicht gedacht. Zwei Stufen und schon ein Puls von 150/min und nach Luft schnappend, das kann auf Dauer nicht gesund sein. Der Ausblick war dann aber mehr als lohnenswert! Der ganze riesige Titicacasee liegt einem zu Füßen, so groß, dass man das andere Ufer eigentlich nicht erkennen kann. Insofern hatten wir irgendwie auch wieder einen Sonnenuntergang "im Meer". ;-) Schon schön, wenn man an einem Tag die Sonne über dem gleichen See auf- und auch wieder untergehen sieht. :-)



Abends gab's nur ein trockenes Brötchen mit Erdnussbutter - wir hatten leider weit und breit keinen Belag gefunden, der nicht schon den ganzen Tag in der Sonne lag. Draußen wurde es dann langsam auch wieder eiskalt - die Duschtemperatur war allerdings nicht einstellbar und fast kochend heiß. Es bleibt schwierig. ;-)

Tag 282 - Isla del Sol


Unsere nette Unterkunft bot ein wirklich nettes Frühstück an, es gab sogar ein Schinken-Käse-Toast und warme Brötchen! Vormittags saßen wir dann noch bisschen in der Unterkunft auf der Terrasse und haben die warmen Sonnenstrahlen genossen.


Unser Gepäck hatten wir in dem Hotel abgegeben, an dem abends auch der Bus fahren sollte. Anschließend gab's nochmal Forelle, diesmal aber mit Zitronensauce aus Rücksicht auf unsere Mitreisenden. ;-)


Den Nachmittag haben wir dann auf der Isla del Sol verbracht, einst eine heilige Insel für die Inka. Hin kommt man nur mit dem Boot, das etwas mehr als eine Stunde über das Wasser tuckert. Die Zeit haben wir genutzt, um durch unsere Fotos aus Indonesien und Singapur zu stöbern. :-)


Auf der Insel haben wir dann eine kleine geführte "Wanderung" gemacht. Der Ausblick auf den See und die dahinter liegende Gebirgskette war wirklich spektakulär! Auf der Insel gibt es nicht viel, ein paar Häuschen und Unterkünfte für Reisende, einen kleinen Hafen, ein paar Esel und Alpakas. Aber irgendwie ist es niedlich und friedlich, hier könnte man zur Ruhe kommen (wenn man die Zeit hätte).



Mit dem Boot ging's dann wieder über eine Stunde zurück und wir haben weiter Fotos geschaut, diesmal Thailand und Mexiko. ;-) Dann haben wir uns eine kleine Stärkung in einem der wenigen (oder dem einzigen?) modernen Cafés gegönnt, Kuchen und heiße Schokolade. :-)


Und dann hieß es auch schon Abschied nehmen von Copacabana und dem schönen See. Diesmal erwartete uns leider kein großer gemütlicher Bus, sondern ein altes und klappriges Exemplar. Wie wir später erfahren haben, war das der größte Bus, der noch auf die Fähre darf.


Die Fähre war für den Bus im Prinzip eine große schwimmende Plattform im Dunkeln, für uns ein genauso dunkles kleines Boot. Der Vorteil von so viel Dunkelheit ist allerdings ein toller Sternenhimmel, an dem man sogar die Milchstraße erkennen konnte. :-) Wir Passagiere waren deutlich schneller drüben als der Bus, also standen wir dann alle bibbernd am anderen Ufer und haben gewartet. Nach einer halben Ewigkeit war dann der Bus auch da und die Bolivia-Hop-Mitarbeiter haben sogar Popcorn im Bus verteilt - mit dem Versprechen auf einen Film, der allerdings nie kam. Den Rest der Fahrt habe ich dann auch irgendwie verdöst, bis wir kurz nach 22:00 Uhr dann endlich in La Paz ankamen. Schnell eingecheckt und dann ab ins Bett!

Tag 283 - Allein durch La Paz


Kaum bin ich wieder einigermaßen fit, liegt Marvin krank im Bett... Südamerika schafft uns ganz schön, kann man sagen.


Also bin ich ein wenig alleine durch La Paz gezogen, um das Beste aus dem angefangenen Tag zu machen. Die Erwartungen waren niedrig und La Paz enttäuscht nicht, es ist wirklich nicht besonders hübsch. Fairerweise muss man aber sagen, dass es einige Straßenzüge gibt, die für die Touristen hübsch hergerichtet sind. Bunte Souvenirgeschäfte, Wandmalereien, farbenfrohe Schirme - da lässt es sich aushalten. Der berühmte Hexenmarkt Mercado de las Brujas ist aber wirklich befremdlich, dort werden wohl "Zaubertränke" und allerlei Esoterisches verkauft, vor der Tür hängen tote Alpaka-Babys und -Feten...



Insgesamt ist die Stadt recht schmuddelig und man sieht deutlich, dass Bolivien das ärmste Land Südamerikas ist. Die Plaza Mayor - eigentlich das Schmuckstück jeder Stadt - ist hier auch nicht ganz so bezaubernd wie anderswo. Ich bin dann noch eine Runde über den Mercado Rodríguez, wo allerlei Andenbauern ihre Produkte verkaufen. Es gibt sogar Stände nur für Nudeln, das ist schon schräg. ;-) Zurück ging's zum Plaza Sucre, der direkt vor unserem Hostel liegt und tatsächlich von dem, was ich bisher gesehen hab, am hübschesten ist! ;-)



Abendbrot fiel auch wieder schmal aus, aber immerhin gab's Brötchen. Salami und Joghurtdrink aus dem Supermarkt. Da sitzt man also als Weltenbummler auf seinem Bett im Mehrbettzimmer und öffnet die Salamipackung mit einer Nagelschere, das muss man sich mal vorstellen... ;-)

Tag 284 - Gemeinsam durch La Paz


Dank einer Blitzheilung war Marvin heute Morgen wieder fit und wir konnten gemeinsam in den Tag starten. Ein wichtiges To-Do war noch die Organisation einer bolivianischen SIM-Karte, da wir in den kommenden Wochen kein WLAN mehr genießen können und somit sehr auf unsere Handys angewiesen sind. Mit unserem super Spanisch haben wir es geschafft, eine normale und eine eSIM zu kaufen, mit Guthaben aufzuladen und einen Tarif zu buchen. Der nette Mann hinter dem Schalter war wirklich sehr hilfreich! :-)


Anschließend sind wir eine Runde über den Markt gelaufen und haben die endlosen Auslagen von Bananen und Mandarinen bewundert. Auch hier gibt es wieder ganze Straßenzüge, in denen das gleiche verkauft wird: erst nur Torten, dann Sportkleidung und -zubehör, später dann ausschließlich Malerbedarf. ;-)



Nach einem Salamibrötchen im Hostel und ein bisschen Zeit zum Rumsitzen haben wir uns am Plaza Sucre für eine Stadtführung getroffen. Lustigerweise haben wir dabei ein deutsches Paar wiedergetroffen, mit denen wir schon vor und nach dem Colca Canyon in Cabanaconde gesprochen hatten! :-) Wir leben alle das gleiche Leben. ;-) Wir haben uns gut unterhalten auf der Führung, sind ja doch schon ein paar Tage vergangen seit dem letzten Gespräch. Und auch einen Typen aus den heißen Quellen im Canyon haben wir wiedergesehen, aber nicht gesprochen. ;-)



Während der Führung haben wir ganz schön viel über La Paz gelernt. Zum Beispiel, dass das Gefängnis San Pedro von innen einer Stadt gleicht, mit Geschäften und allem drum und dran, da sich die Gefangenen ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, um ihren Aufenthalt dort überhaupt zu bezahlen. Mit ausreichend Geld kann man sich sogar eine große Zelle mit WLAN und allen Annehmlichkeiten leisten.


Die indigene Bevölkerung von La Paz macht etwa 60% der Population aus, daher kann man auch an jeder Straßenecke die typischen Cholitas sehen. Diese indigenen Frauen mit den langen dunklen Zöpfen, den vielen Unterröcken, einer bunten Schürze und einer Melone auf dem Kopf gehören einfach zum Stadtbild dazu. Außerdem wissen wir jetzt, warum es so viele gleiche Marktstände nebeneinander gibt: Wenn man einmal bei einer bestimmten Marktfrau war, geht man nur noch dorthin und bekommt dann im Gegenzug für die Treue kleine Extras. Konkurrenz ist also offenbar kein Problem. ;-)


Wir waren nochmal gemeinsam auf dem Hexenmarkt, haben gelernt, dass die meisten Bolivianer sowohl katholisch sind als auch an "Mutter Erde" glauben und ihr regelmäßig Opfergaben bringen.


Zuletzt waren wir im "spanischen" Teil der Stadt, denn früher gab es einen indigenen und einen kolonialisierten Teil. Dort am Plaza Murillo finden sich dann auch die hübschen Kolonialbauten und einige Regierungsgebäude. Unser Guide hat noch ein paar Worte zur Politik in Bolivien fallen lassen, schwierige Sache offenbar...



Zurück im Hostel haben wir für die kommenden Tage gepackt und nehmen dann abends wieder mal einen Nachtbus, den allerletzten auf dieser Reise! Es geht in den Süden Boliviens, zur Salzwüste Uyuni. :-)

Komentar


20230525_110542_edited.jpg

Über uns

Mehr über uns und die verrückte Idee zur Weltreise findet ihr hier.

Mehr erfahren

 

Mein Newsletter

Vielen Dank für Deine Nachricht!

© 2023 M&M und die Welt. Erstellt mit Wix.com

bottom of page