Khao Sok
- Madeleine Schauer
- 26. Feb. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Tag 182 - Anreise
Mini-Vans in Thailand sind ja immer so eine Sache... Manche kommen zu früh, manche zu spät und manche überhaupt nicht... Umso erstaunter waren wir, als tatsächlich fast pünktlich ein kühler, recht gemütlicher kleiner Bus vor uns stand und tatsächlich wusste, wo wir hinwollen. In Krabi mussten wir jedoch nochmal den Van wechseln, haben viel Zeit mit Warten vertrödelt, sind aber letztendlich doch pünktlich im Khao Sok Nationalpark angekommen. Allein der Weg dorthin ist schon spektakulär schön! Die berühmten grünen Karstfelsen Thailands stehen einfach so in der Landschaft, rings herum ist alles voller saftiger Palmen und Bananenbäume.
Entgegen unserer Erwartung war an der Bushaltestelle am Nationalpark kein einziges Taxi zu sehen. Bei 36 Minuten Fußweg in der Hitze schon irgendwie ärgerlich. Also sind wir erstmal zu Fuß los. Das schwere Gepäck und die kaputte Straße haben zwar zu einer Schürfwunde am Knie geführt, letztendlich haben wir aber doch ein einigermaßen günstiges Taxi gefunden.
Erleichtert waren wir dann endlich am Ziel und wurden direkt nett von der Unterkunft mit einem Glas kaltem Wasser empfangen. Die Übernachtungstour für den nächsten Tag und die Weiterreise danach haben sie problemlos organisiert, sodass wir den Nachmittag entspannt im Bungalow mit Palmenblick und Katzenbesuch (oder Dschungeltiger-Besuch?) verbringen konnten.
Für den Abend hatten wir eine Nachtwanderung gebucht, denn im Regenwald kommen die meisten Tiere erst im Dunkeln zum Vorschein. Und wow, wir haben echt viele Krabbelviecher gesehen... Tausende Spinnen, deren Augen im Licht der Taschenlampe wie Kristalle glitzern, Vogelspinnen, Skorpione, ein Chamäleon, eine riesige Stabschrecke (definitiv größer als das Chamäleon!), Kaulquappen, Frösche, eine giftige Schlange und noch mehr. Ein aufregender Einstieg in den Nationalpark. :-)
Tag 183 - Tag auf dem See
Dank der netten Organisation unserer Gastgeber stand pünktlich um 9:00 Uhr ein Van vor der Tür und hat uns gemeinsam mit zwei Holländerinnen abgeholt. Nach einer Runde durch's Dorf war der Van dann auch voll und wir sind Richtung Cheow Lan Lake gefahren. Auf dem Weg gab's noch einen Stopp am lokalen Markt, anschließend haben wir am großen Bootspier den Guide Pinocchio (so nennt er sich zumindest selbst) für die nächsten beiden Tage getroffen. Nach etwas Wartezeit sind wir alle in eins der typischen Longtailboote gestiegen und dann 1,5 Stunden über den See gedüst.
Wir saßen alle staunend im Boot und konnten uns gar nicht genug umschauen! Diese riesigen Karstfelsen hatten wir ja schon vorher gesehen. Mit dem dichten Regenwald und dem türkisblauen Wasser des Sees ergibt das eine absolut beeindruckende Kulisse, die definitiv zu den schönsten Landschaften der Reise gehört! :-) Ganz zufällig haben wir auch endlich einen Hornbill bzw. Nashornvogel in seiner ganzen Pracht gesehen, wie er da gemächlich über den Regenwald fliegt - wow! :-)
Ein bisschen nass gespritzt, aber happy, kamen wir an der Unterkunft am See an. Schwimmende Bungalows, ein Gemeinschaftsbereich in der Mitte, ein paar Kayaks und dazwischen ein wackeliger Pier - Abenteuer pur. ;-)
Nach dem Mittagessen konnten wir mit Schwimmwesten ein bisschen im kühlen Wasser dümpeln und den Ausblick genießen.
Nachmittags gab's einen kurzen Ausflug mit dem Boot und anschließend eine kleine Wanderung durch den Regenwald. Keine spektakulären Tiere, aber Fußspuren von Elefanten und nette Gespräche mit unseren deutschen Reisebegleiterinnen. Um zur Coral Cave zu kommen, muss man nochmal auf's Bambusfloß, um dem ganzen Regenwald-Feeling noch die Krone aufzusetzen. ;-) Die Höhle selbst ist nicht riesig, aber voller Tropfsteine und damit ganz ganz anders als die Höhle auf Koh Lanta, die wir vor Kurzem gesehen haben.

Bei der abendlichen Boot-Safari haben wir in der Bucht neben der Unterkunft nach geduldigem Warten auf dem Boot dann tatsächlich wilde Elefanten gesehen! :-) Erst nur Rascheln, wackelnde (bzw. umfallende) Bäume und dann eine Mama mit Baby-Elefant am Ufer. :-) Leider hat unser Boot gerade dann kehrt gemacht, als sie am besten zu sehen waren... Aber immerhin haben wir sie überhaupt gesehen! Als Ausgleich gab's dann Wildschweine direkt hinter der Unterkunft, das ist doch auch was. ;-)
Den Abend haben wir gemeinsam mit unserer kleinen holländisch-deutschen Reisegruppe mit zwei (endlosen) Runden Uno ausklingen lassen, das war super nett! :-) Sogar Live-Musik gab's auf dem Pier, die Guides saßen nämlich auch mit einer Gitarre zusammen.
Dass der Komfort am See niedrig ist, wussten wir. Dass das Bett aber wirklich hart wie Stein ist, nicht. Ich hatte mein Handy darauf geworfen und es machte ein dumpfes "Klong"... ;-) Dementsprechend "gemütlich" war dann auch die Nacht. ;-)
Tag 184 - Morgen am See und Abreise
Wenn man früh morgens die Tür aufmacht und der See in mystisches Morgenlicht getaucht ist, dann hat sich das zeitige Aufstehen wohl gelohnt. :-) Noch vor dem Frühstück sind wir alle ins Boot gestiegen, um nochmal nach Tieren am Ufer Ausschau zu halten. Diesmal gab's zwar keine Elefanten, dafür aber mehrere Arten Affen, die offenbar auch Frühaufsteher sind. Fast noch schöner als das war aber wirklich der Anblick der großen Felsen, die im Morgenlicht einfach spektakulär aussehen. :-)

Nach dem Frühstück hatten wir noch etwas Zeit zum Entspannen am Pier und saßen eine Weile einfach da, die Füße im Wasser und haben den Ausblick nochmal genossen. Dann ging's zum letzten Mal auf's Boot quer über den See zurück zum großen Pier. Die Rückfahrt war tatsächlich weniger schön als die Hinfahrt, was vor allem am starken Gegenwind und dementsprechend viel Gischt lag. Zeitweise saßen wir einfach triefnass mit zusammengekniffenen Augen da, zum Schutz über den Rucksack gebeugt, während das Wasser ins Gesicht spritzte, als würden wir im strömenden Regen sitzen.
Kaum waren wir auf dem Festland, bugsierte uns der Guide in den nächsten Van und wir haben uns um 10:45 beim Mittagessen wiedergefunden. Aber gut, wir sind ja auch früh aufgestanden. Dafür konnten wir uns dann auch gleich in trockene Klamotten werfen. Im Anschluss ging dann jeder seiner Wege, nur die beiden Holländerinnen aus unserem Hotel waren immer noch unsere Begleiter. Mit dem nächsten Mini-Van wurden wir zu einer Bushaltestelle gefahren, von wo aus uns wiederum der dritte Mini-Van dann zum Bahnhof nach Surat Thani gebracht hat. Kurze Panik unsererseits, als der Zugfahrplan von Google so überhaupt nicht mit dem auf unserem Ticket übereinstimmte. Ein beruhigendes Lächeln der Angestellten am Bahnhof hat uns einigermaßen überzeugt, dass diesmal mit dem Zug alles klappen wird. Die restlichen sechs Stunden bis zur Abfahrt am Abend haben wir in einem nahegelegenen Café verbracht. Kaffee, Steckdosen, Klimaanlage, nette Sitzgelegenheiten, super nette Besitzerin und sogar eine Wäscherei für unsere nassen Klamotten um die Ecke - perfekt. :-) Da die Waschmaschinen wieder mal nur Münzen fressen, musste ich nochmal schnell in der Apotheke nebenan Geld wechseln - der Apotheker dort sprach ein paar Worte Deutsch und war wohl schon mal in Dresden, fand er schön da. ;-)
Die Fahrt im Nachtzug nach Bangkok wird sicherlich nochmal ein Abenteuer für sich, wir sind gespannt!
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