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Sonnenuntergang

Jahreswechsel

  • Autorenbild: Madeleine Schauer
    Madeleine Schauer
  • 4. Jan. 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Tag 127 - Silvesterparty


Die Reiseplanung hat mal wieder große Schritte gemacht und endlich sind auch wichtige Busse und Flüge gebucht. Der Wohnwagen in der Scheune ist ja aktuell der einzige Ort mit WLAN, aber wenigstens ist es dort gemütlich. ;-)


Silvesterpartys auf dem Land sind besonders, haben wir uns sagen lassen. ;-) Dazu gehört natürlich auch ein passendes Outfit! Also hab ich mich mit Pascale durch ihren Kleiderschrank gewühlt, auf der Suche nach etwas "Besonderem". Es musste nicht nur schick sein, sondern auch warm und bestenfalls wasserabweisend, die Party sollte nämlich draußen bei 16 Grad und Nieselregen stattfinden. Tatsächlich haben wir ein Glitzerkleid, warme Leggings, ein Langarmshirt, einen schwarzen Mantel und Gummistiefel gefunden. Dazu zwei Cowboyhüte, damit wir beide wenigstens dahingehend im Partnerlook auftauchen können. Tim hatte eine orange Warnjacke bekommen und sah damit aus wie frisch von der Baustelle.


Hatten wir nachmittags noch gedacht, das sei ein verrücktes Outfit, wurden wir auf Party Nr. 1 eines Besseren belehrt. Gegen 20:00 Uhr waren wir in der Community Hall, hübsch dekoriert mit Lichterketten und bunten Teppichen an der Wand. In der Mitte saß ein Typ mit Trommel, umgeben von Kindern mit Trommeln. Als wir uns da umgeschaut hatten, haben wir zum ersten Mal gedacht, dass wir mitten in einer Hippie-Community gelandet sind. Bunt angezogen, barfuß, schräge Gestalten - alles Hippies. ;-) Für uns als Nicht-Einheimische war es aber besonders schön, ein paar bekannte Gesichter zu treffen. Die Frau, die uns die Milch abkauft; Oliver, der die blöden Steine unter dem Haus hatte; der Däne, der bei unserer Weihnachtsparty war,... Wie schön ist es, soweit weg von Zuhause zu sein und trotzdem bei so einer Dorf-Veranstaltung erkannt und gegrüßt zu werden. :-)

Allzu lang waren wir nicht in der Community Hall, dann sind wir weitergezogen. Party Nr. 2 auf der Wiese hatten wir ja schon bei den Vorbereitungen kurz besucht. Genauso nass, nur dunkler diesmal. ;-) Da haben sich aber unsere Cowboyhüte sehr ausgezahlt, darunter bleibt man nämlich trocken! ;-) Und Tims Jacke hat sich ebenfalls ausgezahlt, ihn konnte man sogar im Dunkeln erkennen.


Auch hier haben uns bekannte Gesichter erwartet, zum Beispiel Pascales Freund Anthony. Auch der Däne hatte seinen Weg zur zweiten Party gefunden. Und es gab einen weiteren kleinen Gast, den wir an diesem Abend sehr ins Herz geschlossen haben: Little Man. Eigentlich heißt er Tandy, ist goldbraun und ein Chihuahua. In unserer ersten Woche in Elands war er Gast auf der Farm, weil seine Besitzer im Urlaub waren. Seine Besitzer waren jetzt Gastgeber und haben jemanden gesucht, der während der Party auf den kleinen Mann aufpassen kann. Das haben wir uns natürlich nicht zweimal sagen lassen: Little Man saß eingekuschelt in meinem Mantel, wir saßen eingekuschelt auf Campingstühlen im Trockenen. :-) Da sind wir einmal abends nicht Zuhause und haben trotzdem einen Chihuahua auf dem Schoß... ;-)

Die Zeit verging schnell und schon war es kurz vor Mitternacht, der Countdown wurde runtergezählt und schon waren wir ganz früh im neuen Jahr angekommen. :-)


Wir haben viel gelacht, mit Sage, Wyatt, Tim und Pascale getanzt und das Gefühl genossen, in Australien Silvester zu feiern. Schräge Outfits gab es definitiv auch auf der Wiese zu bewundern, von leuchtenden Umhängen über Knicklichtbrillen bis hin zu komplett Kostümierten, Leopardenleggings, Einhornmützen... ;-)

 

Die meisten Gäste hatten ihr Zelt auf der Wiese aufgebaut. Wir waren aber gegen 2:00 Uhr Zuhause, haben noch eine Schüssel Cornflakes gegessen und sind dann wie tot ins Bett gefallen!

Tag 128 - Neujahr


Der Tag hatte schon angefangen, bevor Zuhause überhaupt das neue Jahr begonnen hat. Um 9:50 Uhr klingelte der Wecker, damit wir pünktlich mit unseren Liebsten reinfeiern können. Mit einem Sektglas voller Wasser sind wir also stilecht zum zweiten mal ins Jahr 2024 gestartet. :-)


Den restlichen Tag haben wir eingemummelt auf dem Sofa verbracht und Indiana Jones 5 sowie drei Folgen 1899 geschaut. So einen absolut faulen Tag hatten wir lange nicht! Bei der abendlichen Kälte durfte Pip mitsamt ihren Welpen neben den Kamin zum Aufwärmen. Da haben wir noch gedacht "Mit den Welpen auf dem Schoß auf dem Sofa liegen... Das wäre was". Plötzlich steht da Pascale, drückt jedem von uns einen Welpen in die Hand sagt "Schön in die Decke einwickeln"... ;-)

Tim hatte am Heiligabend den Wunsch geäußert, dass er doch bitte auch ein Blutegel möchte. Heute ist uns eins vor die Füße gefallen! Das haben wir natürlich gleich eingesammelt, schön verpackt und ihm als Neujahrsgeschenk überreicht. Mal sehen, wie gut er sich um sein neues Haustier kümmert. ;-)


Zumindest kulinarisch konnte Neujahr aber richtig auftrumpfen: Jeremys Ochsenschwanzsuppe ist wahrscheinlich die beste Suppe überhaupt (mit Ausnahme von Kürbissuppe vielleicht)! ;-)

Tag 129 - Dem Regen entflohen


Gegen Mittag hatte sich endlich der seit Tagen anhaltende Regen verzogen und wir haben uns alle für längere Zeit an die frische Luft gewagt. Noch mit Gummistiefeln, aber ohne Regenjacke. ;-)


Das viele Wasser hat den Rasen schon wieder in die Höhe schießen lassen, sodass wir unserer liebsten Beschäftigung - Rasen mähen und Whipper Snippen - nachgehen konnten. Zu viert ist sogar der große Garten im Nu wieder schick! :-) Tim hat allerdings seit heute Angst vor Schlangen, nachdem er in eine kleine Auseinandersetzung mit einer giftigen Schlange geraten ist, welche er im hohen Gras fast mit dem Rasentrimmer erwischt hat...

Der Traktor und zwei Autos haben eine Dusche mit dem Hochdruckreiniger bekommen, sehen alle aus wie neu. :-)

Dank neuer Nagelschere für die Hundis konnte auch endlich die nächste Hundepediküre stattfinden - ziemlich unbeliebt bei den Damen. Dafür gab's zur Belohnung umso mehr Streicheleinheiten.


Da wir jeden Tag so viel frische Milch haben, hat Pascale ein uraltes Gerät ausgekramt, das Milch von Sahne trennen kann. Leider ist alles ganz schön verrostet, sodass wir in mühsamer Handarbeit jedes kleine Teil poliert haben. Zumindest haben wir es versucht... Tim mit seiner elektrischen Drahtbürste kam da irgendwie schneller voran...






Tag 130 - Anders als gedacht


Eigentlich sollte der Tagesplan folgendermaßen aussehen: für den "nicht-so-spaßigen-Part" wollten wir uns weiter um den Zaun kümmern, bei dessen Reparatur wir letztes Mal pitschnass geworden sind. Der "spaßige Part" sollte eine Erkundungstour entlang des kleinen Flusses sein, der entlang der Grundstücksgrenze fließt. Wenn das eigene Grundstück so groß ist, dass man nach Monaten immer noch viele Ecken nicht kennt... ;-)


Stattdessen wurden wir heute Morgen vom Traktor geweckt, der schon auf der Weide neben dem Haus unterwegs war. Dort soll ein neuer Zaun entstehen, der diesmal aber von professioneller Seite gebaut wird. Der professionelle Mensch stand schon kurz nach 7:00 Uhr vor der Tür und hat sich ans Werk gemacht. Mal sehen, ob wir die Fertigstellung noch live miterleben! ;-)


Die Mittagsstunden wurden diesmal den Pferden gewidmet, die allesamt eine Dosis Wurmmittel ins Maul und eine Dosis Zeckenmittel ins Fell bekommen haben. Was einfach klingt, ist bei 15 Pferden, Maultieren und einem sturen Esel gar nicht mal leicht. Letztendlich hat aber niemand Hufe abbekommen und alle grasen wieder friedlich auf der Wiese. Und unser Lieblingsesel hat ein paar extra Streicheleinheiten zum Abschied bekommen. :-)


Da beim Zaunbau ein paar Dinge fehlten und Silvester die Getränkevorräte ganz schön dezimiert hat, sind Pascale, Jeremy und Tim schnell zum Einkauf in die Stadt. Schnell heißt, 60 Minuten in eine Richtung durch die kurvigste Gegend von New South Wales (zumindest fühlt es sich so an...). Da haben wir uns dann doch dagegen entschieden und sitzen lieber mit unseren flauschigen Freunden auf der Wiese. :-)


Damit wir nachmittags nicht ganz so gelangweilt sind, durften wir noch den Fraßschutz von jungen Bäumen auf der Weide entfernen. Mit dem "Post Puller" (ich kann mir nicht vorstellen, dass das Gerät auf deutsch "Pfostenzieher" heißt...) und Zangen bewaffnet haben wir uns ans Werk gemacht. Immerhin haben wir uns diesmal nicht über die leere Batterie des blauen Quads ärgern müssen, das hat nämlich eine neue! Dafür haben wir uns umso mehr über die verbogenen Drahtteile und das Unkraut geärgert. Und über den Moment, als eins der runden Metallteile vom Quad fiel, den Hügel hinunter rollte und nicht mal der einigermaßen gezielte Wurf des Post Pullers den Lauf der Dinge aufhalten konnte... Wobei das schon so ärgerlich war, dass es wieder lustig wurde. ;-)

Nach getaner Arbeit gabs ein unglaublich gutes Curry (das wir sogar auf der Weide riechen konnten)! Anschließend noch einen Lieblingsfilm und eine heimliche Kuschelrunde mit Snowball auf dem Sofa... ;-) Es ist übrigens super lustig, einen Hundefilm mit einem Hund auf dem Schoß zu schauen: Bei jedem Bellen im Film ist das schlafende Hündchen wieder wach... ;-)



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