Eine Prise Arbeitsluft

Tag 9 - Einführungstag bei PMGY Bali

Das erste Frühstück hier bot eine kleine Überraschung: Der niederländischen Brotbelag namens Hagelslag ist offenbar auch in Indonesien bekannt, sehr zu Marvins Freude, der das Gekrümel zuhause jeden Morgen auf sein Brot streut. Auch unser niederländischer Freund Olivier war sehr entzückt! :-)

Zur Einführung: Viele neue Namen und Gesichter, größtenteils aus Großbritannien und Deutschland, die wichtigsten Regeln und kulturellen Besonderheiten und ein kleiner Stadtrundgang inklusive Geldautomat und Supermarkt. Tabanan ist das Gegenteil von touristisch und hat mit dem Bali voller Smoothiebowls und hipper Strandbars genau nichts zu tun (googelt mal Tabanan City). Hier leben nur Einheimische, die einzigen Anderen sind wir Freiwilligen selbst. Daraus folgt natürlich auch ein gewisser Verhaltens- und Kleiderkodex, da wir automatisch mit der Akasa Foundation und somit auch der Gastfamilie assoziiert werden, die die Stiftung gegründet hat. Ursprünglich hat alles mit einem Lerncenter für Kinder angefangen, mittlerweile werden viele Schulen, Kindergärten und Wildtier-/Umweltprojekte betreut. Seit PMGY mit der Stiftung kooperiert, kommen die Freiwilligen auch in Scharen.

Nachmittags haben wir uns in unsere Aufgabenbereiche aufgeteilt: Wildtiere, Kinderbetreuung, Englisch-Unterricht. Es folgte ein kleiner Rundgang durch das Bali Wildlife Rescue Center, die auch ein paar wirklich drollige Tiere haben. Ein Sonnen-/Malaienbär, ein Luwak und ein Binturong haben direkt unser Herz erobert. Ansonsten gibt es wahnsinnig viele Greifvögel, ein paar Papageien und Kakadus, einige Ziegen, zwei Affen, eine Dschungelkatze, eine Schlange, ein Krokodil und bestimmt noch weitere.

Da wir sehr viele Freiwillige sind, werden wir jeden Tag woanders arbeiten und somit natürlich wenig selbstständig sein. Dafür kommen wir ganz gut rum in der Gegend.

Abends ging es mit dem roten Bemo (sieben davon gehören tatsächlich zum Projekt und kutschieren uns rum) zum Yeh Gangga Beach. Uns begrüßte ein riesiger schwarzer, ganz ganz ebener Strand, eine spektakuläre Kulisse bei Sonnenuntergang. Dort haben wir den ersten Tag gemeinsam mit mindestens 50 anderen Freiwilligen mit Lagerfeuer und Strandspielen ausklingen lassen.

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Tag 10 - Team Mangroven

Der Tag hat früh begonnen, um 7:30 Uhr war dann gleich zu zehnt Abfahrt Richtung Süden zu den Mangroven. Zu unserem Aufgabenfeld gehört nicht nur das Wildlife Rescue Center, sondern genauso die Aufforstung von Mangroven und das Einsammeln von Müll am Strand.

Zum Warmwerden haben wir eine Runde gemeinsam die Zufahrt mit Reisigbesen gefegt. Dann sind alle schnell in die Gummistiefel geschlüpft, die sich aber wenige Minuten später als quasi nutzlos herausgestellt haben. Der Weg zu den Mangroven führt nämlich durch mehr als knietiefes Wasser, damit hatten wir alle ungefähr einen Liter Brackwasser pro Stiefel dabei. Bei Ebbe stehen die Pflanzen selbst im tiefen Schlamm, in dem wir alle mehr als einmal stecken geblieben sind und nur mit viel Hilfe wieder rauskamen. :-) Das hat definitiv Spaß gemacht, aber wir sahen dann halt aus wie die Ferkel. Zwischen dem ganzen Schlamm tummeln sich Schnecken, Würmer und kleine Krabben, also waren die Stiefel doch für irgendwas gut... ;-)

Wir haben neue Setzlinge gepflanzt, andere wurden vom Seegras befreit. Dann haben wir uns auf die Suche nach den "Früchten" gemacht. Die sehen aus wie ein kleiner Speer mit einer Spitze unten. Damit bleiben sie direkt im Schlamm stecken, wenn sie vom Baum fallen - schlau, diese Natur! Die Früchte wurden gereinigt und dann von uns als neue Setzlinge mit frischer Erde in kleine Pflanztüten gepackt.

So schön die Mangroven bei unserer Tour in Nusa Lembongan auch waren, so hilfsbedürftig sind die im Süden Balis. Unglaubliche Mengen Müll liegen dort rum, daran kann man sich einfach nicht gewöhnen.

Als Belohnung gabs gebratene Nudeln im Warung um die Ecke und dann war's das schon für den heutigen Arbeitstag. Heute Nachmittag/Abend wollen wir gemeinsam auf den Nachtmarkt von Tabanan und danach ist Quiz Night!