Canggu - Paradies der Surfer und Hipster
- Madeleine Schauer
- 24. Sept. 2023
- 4 Min. Lesezeit
Tag 27 - Ans Meer
Im Wildlife Center ist es einfach schön, deswegen wollten wir auch an diesem Freitag nochmal dort arbeiten. Wir sind jetzt schon bekannt als die Freiwilligen, die wirklich gerne arbeiten! ;-)
Nach dem Mittag und ein paar weiteren Abschieden sind wir dann mit dem Rollertaxi in den Süden nach Canggu (sprich: Dschangu) gerollt. Eigentlich planen wir immer, einigermaßen gemeinsam anzukommen. Mein Fahrer hatte es aber eilig und ich war halt zehn Minuten eher da, weil er offenbar jeden Roller-Schleichweg benutzt hat. ;-)
Die Stadt hat sich in den letzten Jahren extrem gewandelt und ist vom ruhigen Örtchen zu einem Treffpunkt der Surfer, Hipster, Aussteiger, Digital Nomads (und wie sie alle heißen) geworden. Es reiht sich eine Boutique an die nächste, überall gibt es Surfshops und -schulen und die westlichen Cafés und Restaurants. Vom wahren Gesicht Canggus ist nicht mehr so viel übrig, es fühlt sich nicht wirklich an wie Bali. Trotzdem wollten wir diesen Ort auch mal mit eigenen Augen sehen, nachdem die meisten immerhin schon Canggus Nachtleben kennengelernt hatten.
Ein unschlagbares Angebot im Supermarkt hat uns zwei Flaschen Bier in die Hände gespielt, mit denen wir den wirklich schönen Sonnenuntergang begleitet von Reggae-Covern genießen konnten. Vom Strand aus hatten wir einen prima Blick nach Uluwatu, die Halbinsel im Süden Balis. Dort befindet sich eine der größten Statuen der Welt, die Garuda-Wisnu-Kencana-Statue. Sie ragt auch von Weitem deutlich über die sehr flache Landschaft. Wenn man dann aber weiß, dass der Eiffelturm fast dreimal so hoch ist, wirkt sie doch nicht mehr so riesig. ;-)
Tag 28 - Canggu
Ausschlafen ist auf dieser Reise bisher eher die absolute Seltenheit, daher genießen wir das an diesem Wochenende ohne Pläne umso mehr! Irgendwann ist der Hunger aber dann doch zu groß gewesen und wir haben uns in die schon sehr heiße Vormittagssonne gewagt. Coole Cafés für hippes Frühstück und Brunch gibt es in Canggu wirklich eine ganze Menge, die Preise sind dann aber auch wieder sehr westlich. Das tut unserem Weltreise-Geldbeutel natürlich ordentlich weh. Aber es hilft nichts, Hunger hatten wir ja trotzdem. Wir haben dann ein ganz nettes Café um die Ecke gefunden, wo man für einen einigermaßen fairen Preis frühstücken kann. Endlich herzhaftes Frühstück und richtiges Brot, herrlich! :-)
Frisch gestärkt sind wir durch die verschiedenen Märkte gebummelt, die im Prinzip alle das gleiche verkaufen. Strandkleidung, Schmuck, Schuhe, Deko, alles im Beachlook. Gefällt mir sehr, aber erstens haben wir keinen Platz im Rucksack und zweitens ist für Shopping kein Budget vorgesehen. ;-) Eigentlich war ich auf der Suche nach neuen Badeschuhen. Nachdem ich in Deutschland so lange nach passenden und bequemen Schuhen gesucht hatte, kann ich sie eigentlich jetzt schon entsorgen, weil sie ganz schlimm nach Ziege riechen. Da mir der Preis für die schönen Flip-Flops aber selbst mit deutlich runterhandeln noch zu hoch war (Startgebot 350.000 IDR = 21,35€, Endgebot 130.000 IDR = 7,93), werde ich kommende Woche in Tabanan nochmal auf dem Nachtmarkt schauen. Da gibt es nämlich Schuhe für 55K = 3,36€! ;-)
Beim Bummeln durch Canggu sind wir auch direkt zwei anderen Freiwilligen aus Tabanan begegnet, die das Projekt bereits verlassen haben. Die Welt hier ist klein. :-)
Um den Menschenmassen ein bisschen zu entgehen, war dann Strand angesagt. Baden ist aufgrund der hohen Wellen nicht so einfach und der Sand dort klebt einfach ganz furchtbar. Für das Beobachten von Surfern ist der Strand aber absolut perfekt! ;-)
Frühstück war teuer, also gabs Kokos-Kekse zum Mittag, auch lecker! Und weil das wiederum ungesund ist, haben wir uns abends für günstiges lokales Cap-Cay entschieden, das ist so etwas wie ein Gemüsetopf mit Hühnchen. Das billigste Essen in Bali hat übrigens nur 0,92€ pro Person gekostet! :-)
Wir haben uns natürlich auch den zweiten Sonnenuntergang nicht entgehen lassen. So idyllisch die Bilder auch aussehen, wir sind umgeben von Menschen und der Strand ist komplett bevölkert. ;-)
Wir lieben ja Gratis-Aktivitäten, deswegen haben wir abends eben statt Canggus Nachtleben zu erkunden, lieber den neuen Arielle-Film geschaut.
Unser Fazit des Tages: Dafür dass Canggu das Mekka der Aussteiger und Remote-Arbeitenden ist, war es für uns nicht entspannt und authentisch genug. Für ein Wochenende ist es ganz schön, aber länger dort leben könnten wir uns nicht vorstellen. Das haben die Schweizer neben uns genauso gesehen, die haben sich nämlich genau im gleichen Moment über genau das gleiche unterhalten. ;-)
Tag 29 - Sonntagsspaziergang
Heute waren wir auf das Frühstück gut vorbereitet, wir hatten nämlich gestern auf dem Weg schon den passenden Ort gefunden. Ein Hotel mit Frühstücksbuffet, da kann man sich richtig satt essen. Die Mischung aus Ei, Toast, Pancakes, Obst und Kaffee auf der einen Seite und gebratenen Nudeln/Reis mit Chili-Sauce auf der anderen Seite ist aber schon speziell. Uns hat beides gut geschmeckt und an die Ananas-Marmelade werde ich noch lange denken! :-)
Ein kurzer Abstecher zum La Brisa Beachclub musste noch sein. Einer der größten, schönsten und bekanntesten Beachclubs Canggus - ist quasi ein eigenes Dorf. Dort findet jeden Sonntag ein Bauernmarkt statt. Verkauft wird hier nicht nur schicke Kleidung, sondern auch Heilsäfte, Duftöle und Wundermittelchen. Wir würden unter Bauernmarkt sicher etwas anderes verstehen... ;-)
Nochmal schnell an den Strand gepackt und dann mit dem Rollertaxi zurück nach Tabanan. Rollertaxis sind super: billig, viel schneller als Autos und irgendwie macht die Fahrt auch mehr Spaß.
Da wir beim Fahren ganz gut eingemummelt sind, mussten wir dann zuhause erstmal in den Pool springen. Den hat man Sonntagnachmittag auch ganz für sich allein, weil fast noch niemand nach dem Wochenende wieder da ist. Herrliche Ruhe hier! Bis die PMGY-Mitarbeiter ihre Karaoke-Session gestartet und mal mehr oder weniger schief Liedchen geträllert haben... ;-) Mir fällt es ein bisschen schwer, mich nebenbei aufs Schreiben zu konzentrieren, man möchte die ganze Zeit kichern. Marvin sitzt derweil auf seiner Terrasse und spielt mit Sam und Tom seit Stunden Vier-gewinnt. ;-)
Nachtrag: Karaoke ging bis 20:00 Uhr und wir haben auch das ein oder andere Liedchen geträllert. ;-)































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