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Sonnenuntergang

Best of "Weltreise"

  • Autorenbild: Madeleine Schauer
    Madeleine Schauer
  • 17. Juli 2024
  • 12 Min. Lesezeit

Wie soll man in Worte fassen, was man in 10,5 Monaten Reise um die Welt gedacht, empfunden, gelernt, vermisst und ertragen hat? Es ist schwierig, all dem gerecht zu werden, was wir ganz am Ende noch loswerden möchten. Es soll nicht melancholisch werden, sondern fröhlich – immerhin hatten wir die besten 10,5 Monate unseres Lebens! 😊


Das hier wird der letzte Blogeintrag für eine unbestimmt lange Zeit sein – dass es der allerletzte wird, bezweifeln wir irgendwie. 😉


Da das hier doch etwas umfangreicher wird, servieren wir es in Häppchen. 😉 Macht es euch gemütlich und bringt etwas Zeit mit, denn wir haben noch viel zu sagen! 😊


Die Weltreise in Zahlen


Wir waren eine wirklich lange Zeit unterwegs und haben dabei so manche Dinge gesammelt. Allem voran natürlich unzählige Erinnerungen und Geschichten - aber auch so manches, das man zählen kann. 😉


Wir waren ganze 323 Tage unterwegs und haben dabei elf Länder auf fünf Kontinenten besucht. Das hat uns immerhin 15 Stempel im Reisepass eingebracht. Insgesamt waren wir in 71 verschiedenen Städten, Dörfern, Nationalparks und Orten, von denen wir drei als temporäres Zuhause betrachten durften. Damit haben wir wohl etwa 6% der Welt gesehen. Besucht haben wir auch etliche Regenwälder, von denen mindestens drei behaupten, der älteste der Welt zu sein, einer jedoch wirklich der Größte ist. Das macht über 82.000 Kilometer Strecke, die wir mal mehr oder weniger komfortabel hinter uns gebracht haben. Auf jeden Fall gehören dazu 18 Flüge und 14 meistens mittelbequeme Nachtverbindungen mit diversen Verkehrsmitteln. Auch eher mittelbequem waren die neun Nächte im Zelt, aber wenigstens haben wir nur in einer einzigen Nacht davon wirklich frieren müssen. Aber ob nun bei -5 Grad in Uyuni oder 47 Grad in Valladolid, ob bei strahlendem Sonnenschein in Thailand oder schwersten Gewittern in Australien, irgendwie haben wir alle Wetterlagen und Klimazonen gut überstanden. Mal bibbernd, mal schweißnass. Beim Ertragen von diversen Widrigkeiten hat uns sicherlich auch unsere Weltreise-Playlist geholfen, deren 49 Lieder wir im Laufe der Monate in den verschiedensten Ländern gesammelt haben. Und gesammelt haben wir noch mehr! Geldscheine in elf Währungen (eigentlich wären es zwölf, aber in Indonesien hatten wir noch vergessen zu sammeln) zum Beispiel. Außerdem sind wir stolze Besitzer von 11.422 neuen Fotos – und das sind schon die fertig sortierten. Die meisten Fotos sind auf einer der acht Mehrtagestouren entstanden: beim Wandern auf dem Rinjani, mit dem Jeep durch die Salzwüste Uyuni und mit dem Boot durch die Whitsundays. Und weil man von so vielen Erlebnissen abends Erholung braucht, hat es unsere Bierstudie auf stolze 46 Biersorten geschafft. Das zu bekommen war allerdings nicht immer einfach, immerhin sind uns elf Landessprachen begegnet, von denen wir fünf für ihre kunstvolle, aber völlig unleserliche Schrift bewundert haben. Und noch etwas war sprachlich nicht immer einfach, bedeutet mir aber sehr sehr viel: Die 100 Blogbeiträge, die ich hier verfassen durfte.

Lieblingsorte und Momente


Wir haben so viel Schönes erlebt in den letzten Monaten (und natürlich auch Blödes, aber das wollen wir hier nicht erwähnen 😉), dass wir mit dem Aufzählen wahrscheinlich gar nicht fertig werden.


Los ging‘s ins Indonesien mit einem entspannten Start auf Nusa Lembongan. In Tabanan konnten wir einen Monat Freiwilligenarbeit mit Tieren machen, mit dem roten Bemo zu Arbeit fahren und haben abends endlose Runden „Arschloch“ (unser damals liebstes Kartenspiel) gespielt. Ubud hat uns kulturell bezaubert, wir konnten die ersten Reisfelder und Wasserfälle von vielen bestaunen und uns von den Räucherstäbchen berauschen lassen.  Oben auf dem Mount Batur gab’s als Belohnung für den Aufstieg einen der besten Sonnenaufgänge, bevor wir dann auf Nusa Penida wirklich spektakulär schöne Landschaften, Strände und Felsen bewundern durften. Abschließend waren wir auf dem Mount Rinjani wandern, was nach wie vor zu den absoluten Highlights der Reise gehört. Von Indonesien bleibt uns der Geschmack von Nasi Goreng und Kokoskeksen und das Wissen, dass es kaum besser hätte losgehen können.


Von Australien hatte ich persönlich schon ewig geträumt und konnte es kaum erwarten, endlich DAS Land sehen zu können. Die ersten sechs Wochen waren unglaublich abwechslungsreich, als wir als Teil einer 25-köpfigen Gruppe von Sydney nach Cairns gereist sind. Von Koalas streicheln, einem Segeltrip in den Whitsundays und Schwimmen unter Wasserfällen im strömenden Regen in den Atherton Tablelands war alles dabei. Und als ob die Koalas nicht schon genug wären, konnte ich mir auch noch einen zweiten Traum erfüllen: Das Leben auf einer australischen Farm im verschlafenen Elands. Keine richtigen Straßen, der nächste Nachbar weit weg und dadurch die perfekte Erholung vom Trubel vorher. Wir haben frische Milch direkt von der Kuh getrunken, wurden auf Schritt und Tritt von kleinen Chihuahuas verfolgt, waren als Cowboy und -girl mit Quad und Motorrad auf der Weide unterwegs und konnten uns entweder in den kühlen Stromschnellen „The Rapids“ oder mit einem Cola Bourbon vor dem Kamin entspannen. Weihnachten und Silvester hier zu verbringen, Käsefondue und deutschen Stollen zu essen und selbstgemachten Glühwein zu trinken, hat uns auf jeden Fall ein kleines Stückchen Heimat ans andere Ende der Welt geholt.


Singapur mit seiner beeindruckenden Mischung aus Moderne und alter Kultur hat uns dann im ersten Moment ganz schön überrollt. Gerade noch waren wir auf der friedlichen Farm und am nächsten Abend laufen wir staunen durch Gardens by the Bay und genießen die Lichtshow. Der einzigartige Kultur- und Sprachmix dieses Ortes hat uns aber doch nachhaltig fasziniert.


Aus der Großstadt ging’s weiter nach Malaysia. Wir haben unzählige Tempel besucht, wie die berühmten Batu Caves oder den Thean Hou Tempel, sicherlich einer der schönsten. Bunte Streetart gab es in Ipoh und Penang. Etwas ländlicher ging es zu in den grünen Teeplantagen der Cameron Highlands, wo wir sehr gute Erfahrungen beim Hitchhiking gemacht haben und das Nationalgetränk Teh Tarik für uns entdeckt haben. Generell haben wir das Essen sehr genossen, ob nun im schwimmenden Restaurant im Regenwald Taman Negara oder mit Roti und Nasi Lemak zum Frühstück. Und zu guter Letzt kam dann Langkawi, unser ganz persönlicher Duty-Free-Inseltraum – wer sagt schon Nein zu einer Tafel Milka am Strand? 😉


Thailand ist sicherlich eines der berühmtesten Reiseländer der Welt, deswegen wollten wir natürlich auch mal reinschnuppern. Der Zeitplan war recht straff, aber es hat sich letztendlich doch sehr gelohnt! Zufälligerweise sind wir über ein Festival in Kanchanaburi gestolpert, konnten in Sukhothai ganz entspannt mit dem Fahrrad alte Tempel erkunden oder sogar einen ganzen Tag hautnah mit Elefanten verbringen. Wann immer zwischendurch Stärkung oder Erfrischung nötig war, konnten wir uns auf 7-Eleven und Mixue verlassen.  Wir haben im Khao Sok Nationalpark Taranteln gesucht und direkt auf dem See geschlafen, unseren zweiten richtigen Jahrestag auf Koh Chang gefeiert und uns in der Sonne am Bang Bao Beach auf Koh Kood verbrannt. Nur den Elefanten-Merch, den haben wir nicht gekauft. 😉


Wir dachten, wir hätten schon so viele Tempel gesehen und sind satt davon. Und dann kam halb ungeplant Kambodscha dazwischen. Wunderschöne verwunschene Tempelanlagen rund um die alte Stadt Angkor, voller Geschichte und einem geheimnisvollen Flair. Nur ein Restaurant auf dieser Reise hat es geschafft, dass wir neun (!) Mal dort essen, aber „Khmer Taste“ hat uns eben früh, mittags und abends begleitet. Und dann haben wir auch noch zwei Einheimische getroffen, die uns mit ihrer Geschichte berührt haben. Ein Dorflehrer, der für die heutigen Kinder alles besser machen möchte als früher und ein alter Mann, der in Leipzig studiert hat, aber später zurück nach Kambodscha verwiesen wurde.


Vietnam ist zu unserem liebsten Reiseland geworden! Die Landschaft war so unglaublich vielfältig und die Leute so nett (immerhin haben wir hier DAS Kartenspiel Tien Len gelernt und unser Ladekabel durchs ganze Land hinterhergeschickt bekommen). Vom Essen, Kaffee und extrem günstigen Bier träumen wir heute noch. Und wir hatten so viele Highlights wie in kaum einem anderen Land: eine familiäre Bootstour durchs Mekong-Delta und der Besuch in der wunderschönen Stadt Hoi An gehörten genauso dazu wie das Schwimmen in einer stockdunklen großen Höhle in Phong Nha. Wir sind mit dem Fahrrad durch Tam Coc und mit dem Motorrad entlang des Ha Giang Loop gefahren. Und nicht zu vergessen die schöne Bootstour in der Ha Long Bay, bei der wir sogar Biolumineszenz beobachten konnten.


In Spanien waren wir zwar nur zweimal kurz, aber umso glücklicher waren diese paar Tage. Im April gab’s ein kleines Wiedersehen mit der Familie, zu viel gutes Essen und herrliches Frühlingswetter. Es tat gut, zwischendurch mal kurz europäische Luft zu schnuppern und mit einem Kinderriegel im Mund durch die Straßen zu schlendern. Gleichzeitig war es ein Wendepunkt, um dann in den gegenüberlegenden Teil der Welt zu starten.


So viel gutes Essen wie in Mexiko haben wir selten gegessen. Noch heute träumen wir von den Tortas de Cochinita Pibil aus Valladolid. Auch, wenn es nicht immer einfach war – ob nun unerträgliche Hitze oder Betrug beim Tanken – Mexiko stand definitiv auf der Bucketlist! Nach den ganzen Tempeln waren die Maya-Ruinen, allen voran Bécan, eine willkommene Abwechslung. Auch die bunten Kolonialstädte Valladolid und Campeche haben uns richtig gut gefallen! Passend zum Piratenflair am Meer haben wir hier alle Teile der „Fluch der Karibik“-Reihe geschaut. In Merida konnten wir in einem der besten Hostels leben und haben beim Pool-Volleyball eine große Flasche „Was auch immer“ gewonnen. Und wenn die Hitze doch mal zu groß wurde, konnten wir immer noch in erfrischende blaue Cenoten springen oder in unsere klimatisierte Sentra, die uns brav quer über die Yucatan-Halbinsel gefahren hat. Ein echter Roadtrip mit lauter Musik und viel viel Freiheit.


Peru hat uns direkt mit kühler Luft und viel Lama-Merch überrannt. Aus dem hübschen Miraflores in Lima ging’s raus in die Einöde voller Fels- und Sandwüsten, schroffer Klippen und tiefer Schluchten. In Paracas konnten wir auf dem Golden Shadows Trek die letzte Sonne im Meer versinken sehen und knuffige Pinguine auf den Islas Ballestas bewundern. Sowohl in Huacachina als auch im Colca Canyon konnten wir Ausblicke auf Oasen genießen, nur der Weg dorthin war im Canyon ein wenig anstrengender. Eine der berühmtesten Attraktionen der Welt, Machu Picchu, haben wir erst für eine Touristenfalle gehalten und waren dann doch ganz verzaubert. Und die vielen Alpakas, Lamas und Vicuñas auf den Bergwiesen haben die großen Höhen ein bisschen erträglicher gemacht.


Das (quasi) letzte Land der Reise war dann Bolivien. Hatten wir ursprünglich auch nicht geplant, hat sich aber als tolle Entscheidung erwiesen! Zwei landschaftliche Wunder, der gigantische Titicacasee und das Altiplano mit der Salzwüste Uyuni, Vulkanen und Lagunen, konnten wir hier noch besuchen. Wir haben echt viel gefroren in den ersten Tagen und haben uns sehr nach Wärme und Flachland gesehnt. Und davon haben wir auch viel bekommen, nämlich im CIWY Parque Ambue Ari. Ein letztes Mal Freiwilligenarbeit und im Nachhinein eine der intensivsten Erfahrungen der letzten Monate. Das sehr einfache Leben im Regenwald, im Einklang mit der Natur, immer an der frischen Luft und dem Wetter ausgesetzt, das hatte was. Die endlosen Moskito- und sonstigen Stiche und Bisse hätte es sicher nicht gebraucht. Aber für Spaziergänge mit Pumas, Streicheleinheiten mit Füchsen und ein wunderbares Gemeinschaftsgefühl im Dschungel nimmt man viel in Kauf. Es war ein wunderbarer Abschluss, der uns sehr zufrieden nach Hause kommen lässt. 😊

Lieblingsmenschen und -tiere


An dieser Stelle möchten wir die Menschen und Tiere erwähnen, die die Reise und auch uns persönlich sehr bereichert haben.


Los geht es mit Clara und Annabelle, das deutsche Mädchen-Duo aus Bali. Ihr grenzenloser Frohsinn und der ständige Donut-Hunger haben uns schon damals Spaß gemacht. Ihr wichtigstes Erbe ist allerdings, dass sie uns das Kartenspiel beigebracht haben, das wir seitdem fast täglich gespielt haben. In Vietnam sind dank einer Einheimischen ein paar Regeln dazu gekommen. Aber grundsätzlich haben wir dieses Spiel unterwegs jedem beigebracht, der nicht schnell genug weggelaufen ist. 😉 Sogar das halbe Ambue Ari Camp kann mitspielen bzw. spielt sogar jetzt noch nach unserer Abreise.


Auch in Bali haben wir den Einheimischen Ngurah kennengelernt, der ein toller Begleiter bei der Arbeit und der beste Geschichtenerzähler war. Und zuletzt Joe aus England, der es völlig ohne Plan und Recherche geschafft hat, doch einige Länder von seiner Bucket-List abzuhaken.


In Australien ist uns dann Peggy über den Weg gelaufen, die bis zum heutigen Tage einfach die Coolste ist! So viele Running Gags in kurzer Zeit und eine wirklich endlose fröhliche Energie, ein wahrer Sonnenschein!


Wir haben unterwegs noch so viele andere Langzeitreisende, Weltentdecker, Freiwillige und Einheimische getroffen, dass wir sie nicht alle aufzählen können. Jeder hat uns auf seine oder ihre Weise inspiriert, beraten, von vorher nicht geplanten Ländern überzeugt oder mit uns ewig lang Karten gespielt. Viele Menschen, die man kurzzeitig Freunde nennen durfte und die das Leben auf Reisen leichter gemacht haben. 😊


Natürlich sollen auch die Tiere nicht unerwähnt bleiben, denn davon haben wir auch eine ganze Menge getroffen! Unsere allerliebsten sind sicherlich die fünf Chihuahuas aus Elands, unsere Mausis Schnobi (eigentlich Snowball), Bella, Delta, Honey und Spunky (und natürlich Pip und Winston, aber die wohnten ja woanders). Wie sie einem auf Schritt und Tritt folgen, morgens schon aufgeregt vor der Tür stehen und sich jederzeit zum Kraulen mit auf die Decke setzen, war einfach zuckersüß! Auch in Elands haben wir die beiden Kühe (oder auch Mini- und Maximuh) Daisy und Sayo getroffen, mit denen wir jeden Tag einen kleinen freundlichen Kampf um die frische Milch ausgefochten haben.


Ganz abseits der Arbeit haben wir in Saigon die beiden Pudel Schlaps und Schlumbo abends vor einer Bar getroffen. Sie hatten es sich dann auf unserem Schoß so bequem gemacht, dass wir leider keine Wahl hatten, als länger zu bleiben. Und der kleine flauschige Merlin aus Madrid hat auch unser Herz gewonnen.


Und dann sind da noch die Tiere aus Ambue Ari, um die wir uns einen Monat lang kümmern durften. Die Pumas Maggie und Gaia, der kleine Fuchs Peanut, die drei Mini-Kätzchen Beo, Boudica und Mariano sowie die Maxi-Katze, der Jaguar Kusiy.


Wie schön wäre es, sie alle eines Tages wiederzusehen. 😊

Essentials und Unnötiges


Noch etwas eher Praktisches und Nüchternes, um die ganzen Emotionen vorher zu verdauen. Wir haben uns vorher ewig Gedanken gemacht, was wir alles mitnehmen müssen, welche Kleidung passend ist und für welche Eventualitäten man ausgerüstet sein müsste. Im Nachhinein können wir (wie so viele Reisende) sagen: Niemals zu viel einpacken. Das allermeiste – gerade Kleidung – gibt es an jeder Straßenecke und manchmal hätten wir uns über weniger Gewicht auf dem Rücken wirklich gefreut.


Als absolut essentiell haben sich aber die folgenden Dinge erwiesen:


Unsere Packsets! Ohne diese praktischen Kleiderwürfel hätte der Rucksack bereits an Tag 2 ausgesehen wie geplatzt. Können wir für jede Reise uneingeschränkt empfehlen, alles ist an seinem Platz und man merkt (in der Theorie) schneller, wenn etwas fehlt.


Ohne Powerbank wären wir an langen Reisetagen oder auf Mehrtagestouren ohne Strom echt aufgeschmissen gewesen. Und auch im Regenwald mit eingeschränkten Auflademöglichkeiten (im Prinzip sechs Steckdosen für alle) ist es Gold wert, wenn man nur jeden zweiten Tag einen freien Platz finden muss.


Das Set Spielkarten hat sich als unglaublich wertvoll erwiesen! Wir haben so so viele Stunden auf dieser Reise mit Karten spielen verbracht, ob nun in vietnamesischen Restaurants, beim Warten auf den Nachtzug oder im Dschungelcamp am Feierabend. Karten bringen Menschen zusammen und das ist großartig. 😊


Um Fotos zu speichern oder einfach für schlechtes Wetter oder abendliche Freizeit – eine winzig kleine Festplatte voller Lieblingsfilme und -serien hat so manchen Tag retten oder wenigstens versüßen können.


Und zum Schluss eher von der praktischen Sorte: Zipptüten in allen Größen für alle Gelegenheiten wie matschige Bananen, Kabel, Ponchos, Reisepässe,… Und Waschmittelblätter, von denen ich vor der Reise noch nie etwas gehört hatte. Anstatt eine Flasche oder Packung Waschmittel zu tragen oder ständig welche kaufen zu müssen, hatten wir einfach 40 dieser kleinen Blätter im Rucksack, super platzsparend.


Quasi nie gebraucht haben wir im Gegensatz dazu die Reisewäscheleine, auch wenn sie uns in Kambodscha ausgesprochen gute Dienste geleistet hat, weil wir quasi unsere gesamte Wäsche gewaschen und im Zimmer aufgehängt hatten. 😉


Auch sehr selten zum Einsatz kamen Ersatzbatterien und der Packsafe, in dem man Wertgegenstände zum Beispiel an einen Bettpfosten gekettet sicher verstauen könnte. Wir haben uns einfach immer ausreichend sicher gefühlt. 😊

Was wir gelernt haben


Diese Reise war für uns weit mehr als eine Aneinanderreihung von „Urlauben“. Das Gefühl, für lange Zeit ungebunden durch die Welt zu gondeln, ist auch in keiner Weise mit Urlaub zu vergleichen. Wir haben wirklich endlose Stunden damit verbracht, annehmbare Unterkünfte zu finden, durch die besten Touranbieter im Dickicht von Google, Tripadvisor und sonstigen Vergleichsportalen zu stöbern und alle Ideen und Wünsche in zeitlich limitierte Visa-Aufenthalte zu packen. Und bei all dem Spaß, den wir hatten, haben wir doch auch sehr viel über uns und für unser Leben gelernt.


Die meistbenötigte Tugend ist sicherlich Geduld. Völlig egal, ob wir auf Busse, Nachtzüge oder Pumas gewartet haben, Geduld hat jetzt eine neue Bedeutung. 😉


Wir haben auch gelernt, dass es meistens nichts bringt, sich zu ärgern. Lieber macht man das Beste aus der Situation, wie etwa einen Serienmarathon bei Regenwetter oder ein Kartenspiel vor Sonnenaufgang, weil der Nachtbus zu früh ankam. Ist eh viel lustiger. 😉


Wir waren noch nie verschwenderisch mit Geld, aber so lange mit einem Budget zu haushalten und es am Ende tatsächlich nicht zu überschreiten, war doch eine neue Herausforderung. Immerhin können wir jetzt auch 12 Währungen ineinander umrechnen, das kann immer mal nützlich sein. 😉


Nützlich ist sicher auch, dass wir jetzt mit manchen Werkzeugen und Macheten besser (und fast verletzungsfrei) umgehen können, Quad und Surron fahren können, Kühe melken und mit Pumas spazieren gehen können. Wer kann das schon von sich behaupten? 😉


Und dabei merkt man schnell, dass es selten viel Komfort braucht, um glücklich zu sein. Streetfood, einfache Unterkünfte oder sogar das Leben im Regenwald mit begrenztem Strom können genauso schön sein wie ein Besuch im Spa (was wir uns in den letzten Monaten wirklich nicht leisten wollten). Gerade das Leben im Einklang mit der Natur, in zum Teil offenen Häusern und immer an der frischen Luft sind irgendwie Balsam für die Seele, wenn man mal Zuviel hat von der großen betonierten Stadt.


Ständig waren wir gezwungen, uns in neue Gruppen einzufügen und wenigstens temporäre Freunde zu finden. Und wir sind stolz, dass wir jetzt so viele Menschen aus verschiedensten Ländern kennen, die sich später mal an uns erinnern werden. Wir sind weltoffener geworden, interessierter an anderen Kulturen, Religionen und Minderheiten.


Wir haben definitiv gemerkt, dass wir nicht nur Vollzeit reisen können, sondern auch immer wieder längere Aufenthalte an einem Ort brauchen. Nach dem vielen Trubel des Backpackerlebens war es immer wieder schön, einige Wochen am gleichen Ort zu verbringen, zur Ruhe zu kommen und einen neuen Alltag auszuprobieren.


Wir haben es geschafft, 323 Tage miteinander zu verbringen und dabei größtenteils fast jede Stunde des Tages zu teilen, ohne uns auf die Nerven zu gehen. Man hat ja nur einen Reisebuddy, auf den muss man gut aufpassen. 😉


Und zu guter Letzt: Die eigene Komfortzone zu verlassen braucht etwas Überwindung, hat sich für uns aber extrem gelohnt! Und in all den Monaten der Abenteuer, aber auch Entbehrungen, haben wir sehr zu schätzen gelernt, wie gut es uns eigentlich geht. Wie hoch unser Lebensstandard zuhause ist. Wie sicher wir leben im Vergleich zu anderen. Wie schön die Welt ist, aber auch, wie schön Zuhause ist. Und wie dankbar wir sind, dass wir all das überhaupt erleben durften!


Ein dickes Danke an alle, die hier so fleißig gelesen, den täglichen WhatsApp-Status verfolgt und generell bei allem mitgefiebert haben! Danke!

 

M&M

 
 
 

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