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Sonnenuntergang

Siem Reap

  • Autorenbild: Madeleine Schauer
    Madeleine Schauer
  • 12. März 2024
  • 9 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. März 2024

Tag 195 - Willkommen in Kambodscha


Zum Glück hatten wir uns ein Hostel nahe des Flughafens gesucht, sodass wir morgens nur noch eine Viertelstunde zu Fuß unterwegs waren. Die haben aber gereicht, um uns mal wieder schweißüberströmt ankommen zu lassen... Diesmal gab es auch keine Katastrophen wie Powerbanks im Aufgabegepäck oder sonstige Hindernisse, sodass wir pünktlich am Gate und schließlich auch pünktlich am Ziel ankamen: in Kambodschas kulturellem Zentrum Siem Reap.

Das Land stand eigentlich nicht auf unserer Reiseliste, unterwegs haben uns aber ausreichend viele Leute (z.B. die Australier auf Penang) vorgeschwärmt, wie schön es gewesen sei. Also haben wir kurzentschlossen ein paar Tage Kambodscha eingefügt. :-)


Dank guter Vorbereitung war die Einreise dann auch ein Klacks! Wir haben uns schnell eine lokale SIM-Karte organisiert und wollten dann einigermaßen billig ins Stadtzentrum fahren. Ich hatte extra vorher alles zum Flughafen und den lokalen Verkehrsmitteln wie Tuk-Tuk und Remorque (Mopeds mit Kutsche) und den dazugehörigen Preisen gelesen. Nun stellte sich heraus, dass alle Infos veraltet waren, da es seit Kurzem einen neuen Flughafen gibt, der einfach statt zehn Minuten eine ganze Stunde vom Stadtzentrum entfernt ist! Mit mehr Glück als Verstand haben wir einen Tuk-Tuk-Fahrer gefunden, der uns zu einem wirklich fairen Preis in die Stadt fahren wollte. Also sind wir in sein überdachtes Tuk-Tuk gestiegen und los ging's. Plötzlich herrscht wieder Rechtsverkehr, ganz ungewohnt nach sechs Monaten im Linksverkehr! Eine lange Straße entlang, die offensichtlich völlig neu und wenig befahren ist und schnurgerade die Landschaft durchschneidet - wirkte auf uns irgendwie fehlplatziert inmitten der vertrockneten Sträucher und der halbverhungerten Kühe am Straßenrand. Neuer Flughafen, neue Straße,... Irgendwann sind wir dann aber auf eine "normale" Straße abgebogen, mit Ständen am Straßenrand, auffällig vielen Hängematten und viel Verkehr. Plötzlich hielt unser Fahrer an, verschwand kurz und kam mit zwei Flaschen Wasser für uns wieder - total nett! :-)

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Nach langer Fahrt kamen wir dann im Stadtzentrum am Hostel an, mit gemütlichem Gemeinschaftsbereich, Bar und Pool. Dank Vierbettzimmer sogar absolut im Budget! :-) Unsere übrigen Thailändischen Baht hatten wir bereits in US-Dollar getauscht, allerdings hatte der Fahrer kein Wechselgeld... Also hat das Hostel unseren Schein in Kambodschianische Riel getauscht, sodass wir mit 10 Dollar und 20000 Riel gezahlt haben, was genau 15 Dollar ergibt. ;-) Warum es hier zwei Währungen gibt (und man mehr in US-Dollar zahlt), müssen wir noch recherchieren!


Bis wir ins Zimmer konnten, haben wir erstmal den seit Monaten bestehenden Fastfood-Hunger gestillt! :-) Im Zimmer haben wir dann direkt festgestellt, dass die Toilettenspülung nicht funktioniert... Spoiler: Der Klempner hat sie quasi kaputt repariert, jetzt hat sie ein neues Problem...


Während sich also andere Menschen um die Sanitäranlagen kümmern, sind wir gemütlich durch Siem Reap gebummelt. Das Klima ist wieder ein ganz anderes... Trockenere Luft, dafür 36 Grad. Die Stadt ist quirlig, die Straßen voller Tuk-Tuks und trotzdem ist es nicht so stressig wie Bangkok. Die Stadt ist viel kleiner, gemütlicher, es gibt einen (schmutzigen) Kanal, einen Old Market mit endlosen Souvenirs und eine Pub Street, in der abends sicher gute Stimmung herrscht! :-)

Nach dem Bummel haben wir uns im Hostel kurz um die Tour für den kommenden Tag gekümmert und sind dann losgezogen, um etwas Essbares zu finden. Die Khmer-Küche ist wieder etwas ganz Neues für uns! Wenig scharf, offenbar viel Fisch, Zwiebeln und Tomaten. In einem netten Lokal gab's dann billiges Essen und noch billigeres Bier für 50 US-Cent. Es wird kurz dauern, bis wir uns an die Umrechnung Riel - Dollar - Euro gewöhnt haben... ;-)


Im Lokal strolchten auch noch drei Babykatzen umher, die dann tatsächlich von einem Deutschen aufgesammelt und mit Augentropfen versorgt wurden. Ein Tierarzt im Urlaub...?

Abends wird es hier auch nicht richtig kühl, da kam ein Sprung in den Pool gerade Recht! :-) Bisher sind wir von unserer "Spontan-Entscheidung" Kambodscha ziemlich begeistert! :-)

Tag 196 - Beeindruckende Tempelwelt


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Wir waren gestern begeistert vom Abendessen, also sind wir für das Frühstück zurück ins gleiche Restaurant. Es gab warmes Baguette (das erste knusprige Brot seit Monaten!!!) mit Rührei für 1$ und Kaffee mit süßer Kondensmilch, wie überall hier in Südostasien. Beim Essen bekam ich dann eine Nachricht von einer Deutschen aus unserem Hostel, die ebenfalls eine Tempeltour am Nachmittag machen wollte. Da ist das Eis doch direkt gebrochen, wenn man sich vorher schon "kennt" :-)


Um 11:00 Uhr haben wir uns dann auch persönlich kennengelernt und sind mit noch einer Engländerin in die "Remorque" genannte Motorradkutsche gestiegen.


In der beginnenden Mittagshitze haben wir erstmal die beiden Tempelhügel Pre Rup und East Mebon erkundet. Viele steile Stufen, hohe Türme, ein guter Einstieg in den Tempeltag! Spannenderweise haben wir bei beiden Tempeln rund um den höchsten Turm (und auch nur dort!) ganz viele Libellen flattern sehen, obwohl das Wasser gar nicht so nah war, mysteriös...

Sehr gefallen hat uns der folgende Ta Som Tempel, mitten im Wald und gar nicht mit Touristen überlaufen. Es ist ruhig, sehr mystisch und man fühlt sich direkt wie Indiana Jones. ;-) Sehr beeindruckt hat uns ein Turm, der auf beiden Seiten ein steinernes Gesicht trägt, das - obwohl es einen ja gar nicht direkt anschaut, irgendwie ein Kribbeln auslöst.

In der Mittagspause konnten wir uns nicht wehren und wurden von den Einheimischen direkt in eins der überteuerten Restaurants geschleppt. Immerhin hat unsere Mitreisende den Preis von 8$ auf 4$ heruntergehandelt, aber immer noch zu teuer... Der Service war super langsam, aber immerhin haben wir die Zeit zu viert gut mit unserem liebsten Kartenspiel herumbekommen und letztendlich war das Essen wenigstens wirklich lecker!


Durch die Trödelei hatten wir am Nachmittag nicht mehr viel Zeit und sind durch den Tempel Neak Pean eher schnell durch. Der liegt mitten auf einer künstlichen Insel umgeben von Seerosen und einem totem Wald, der durch die menschengemachte Flutung des Gebietes entstanden ist.

Auch am Preah Khan Tempel hatten wir wenig Zeit, hier wären wir gern länger geblieben! Groß, viele Mauern und Durchgänge, am ehesten mit einem Labyrinth zu vergleichen!

Zu guter Letzt kamen wir am Phnom Bakheng Tempel an. Eigentlich ist es eher ein Hügel, der vor allem für den Sonnenuntergang sehr beliebt ist. Viele viele Menschen steigen da die 15 Minuten auf den Berg, um sich dann oben zu drängeln - aber wir ja schließlich auch. Der Sonnenuntergang war dank Dunst eher früh vorbei, aber immerhin kann man von oben in der Ferne tatsächlich den berühmtesten Tempel Angkor Wat sehen!

Ganz schön fertig kamen wir Vier dann wieder im Hostel an... Nach dem traditionellen und teuren Khmer-Mittagessen gab's dann abends nur noch Chicken Burger für 1$ im immer gleichen Restaurant, aber die waren großartig! :-)

Tag 197 - Ruhe zwischen Tempeln


Nach einem langen Sightseeing-Tag in der Hitze sind unsere Reserven zurzeit schnell aufgebraucht - und das, obwohl (oder wahrscheinlich weil) wir gerade erst "Urlaub" auf den Inseln gemacht haben. Klingt nach einem echten Luxusproblem. ;-) Nach so einer Pause fällt es uns aber tatsächlich schwer, wieder in die aus Nordthailand gewohnte Geschwindigkeit zu kommen. Aber vielleicht lassen wir es jetzt auch einfach etwas ruhiger angehen. :-)


Nachdem das Frühstück gestern schon so lecker war, gab's heute genau das gleiche wieder. Den letzten Rest gezuckerte Kondensmilch hab ich aber auf mein Baguette geschmiert und es hat original nach Sonntagsfrühstück in der Kindheit geschmeckt! :-)


Als wir zurück zum Hostel kamen, war wie so oft der Gemeinschaftsbereich am Pool schon ziemlich voll, sodass wir mit den Hockern vorlieb nehmen mussten. Aber da wird man wenigstens nicht so müde wie in den Sitzsäcken. ;-)


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Damit wir uns trotzdem etwas bewegt haben, sind wir nachmittags zu einem Markt in der Stadt gelaufen, auf dem Handgemachtes und besondere Souvenirs verkauft werden. Besonderer Schmuck, Liköre, Honig,... Hätten wir einen riesigen Koffer und würden demnächst nach Hause fliegen, hätten wir dort endlos Mitbringsel gekauft. So sind wir aber nur ein bisschen rumgelaufen. Und wieder mal haben wir gemerkt, dass man sich immer zweimal im Leben trifft: Draußen auf der Straße haben wir unseren netten Fahrer vom Vortag getroffen, der uns auch gleich erkannt hat. Und drinnen dann die beiden Mädels, die im gleichen Zimmer wie wir wohnen. Diese Stadt ist auch nur ein Dorf. ;-)


Gegen den kleinen Hunger gab's ein paar Mini-Bananen - es ist wirklich erstaunlich, wieviele Arten Bananen es in diesem Teil der Welt gibt. Wir kennen immer nur die großen und die kleinen, aber es gibt unzählige mehr und alle schmecken anders! :-) Lange satt waren wir aber natürlich nicht, es gab also ein frühes Abendessen mit wieder neuen Aromen. Fälschlicherweise gingen wir beide davon aus, dass der jeweils andere heute mal ein anderes Restaurant ausprobieren will und waren beide insgeheim schon etwas traurig... Es kam zum "Ich dachte, DU willst woanders hin" und "Nein, ich dachte DU willst" und wir sind doch wieder glücklich im Lieblingsrestaurant gelandet, da ist die Stimmung einfach am besten! :-)

Dann sind wir zeitig ins Bett, da uns der Wecker am nächsten Morgen ganz früh nerven sollte.

Tag 198 - Angkor Wat


Zack, 4:00 Uhr nervt der Wecker tatsächlich... Eine wirklich ganz unangenehme Zeit, muss man sagen. Da saßen wir also pünktlich um 4:30 Uhr an der Rezeption, mussten aber doch noch bis 5:00 Uhr auf den Tourstart warten. Schuld war das Hostel, das offenbar jedem eine andere Startzeit mitgeteilt hatte...


Naja, irgendwann saßen wir dann doch zu sechst in zwei Kutschen und sind noch in der Dunkelheit vor dem wohl bekanntesten Tempel überhaupt angekommen: Angkor Wat. Klassischerweise schaut man sich hier den Sonnenaufgang an, da die Sonne hinter den berühmten Türmen aufgehen und sich dadurch alles im Wasser davor spiegeln soll. Dank der Menschenmassen dort sind schöne Fotos schwierig und die Atmosphäre vielleicht nicht ganz so mystisch wie erwartet... Aufgrund des diesigen Himmels haben wir uns aber entschieden, nicht am Wasser auf die Sonne zu warten, sondern schon mal hoch zum Haupteingang zu gehen. Dort hat man eine deutlich bessere Sicht ohne Menschen, da erst um 6:15 Uhr geöffnet wird. Somit gehörten wir zu den ersten, die den breiten Weg zum Tempeleingang entlang gelaufen sind und noch alles unverfälscht erleben konnten. :-)

Von innen kann man sagen, dass der Tempel am ehesten einer Burg oder einem Schloss gleicht. Es gibt hohe Mäuern, Innenhöfe und alles ist sehr symmetrisch angelegt. Dadurch hat man allerdings schnell das Gefühl, alles gesehen zu haben... Die Wandreliefs sind allerdings wirklich bemerkenswert in ihren Details! Man kann auch auf einen der Türme steigen und dann oben auf der Galerie laufen und die Aussicht genießen.

Auf dem Rückweg zur Kutsche sind wir nochmal zum nun fast leeren Tümpel und siehe da, mit der jetzt aufgegangenen Sonne und ohne Menschen haben wir tatsächlich DAS Foto geschossen! :-)

Banane und Kaffee als kleine Stärkung, dann ging's weiter zum Südtor, eines der Stadttore der alten Khmer-Hauptstadt Angkor Thom - heute ein großes Areal mit vielen Tempeln und Ruinen.

Nächster Stopp war der Bayan Tempel in der Mitte von Angkor Thom. Besonders bekannt ist er für die vielen Türme mit den mystischen Gesichtern in alle vier Himmelsrichtungen. Wir konnten uns ja schon vorgestern im Ta Som Tempel nicht an dem Gesicht sattsehen, daher hat uns dieser Tempel nochmal sehr beeindruckt! Dass in diesen Türmen viele Fledermäuse leben und wir sie jetzt auch durch den Geruch von Fledermauskot erkennen können, ist eine andere Geschichte...

In der Frühstückspause wurden wir mal wieder in ein überteuertes Restaurant geschleust, haben einen überteuerten Kaffee trinken müssen und haben dann schnellstmöglich draußen unser mitgebrachtes Baguette mit Käse gemümmelt. Dabei ist uns sowohl aufgefallen, dass unsere Kutsche oben mit "Audi" beschriftet ist als auch, dass unsere Mitfahrerin, die wir eindeutig als Engländerin eingestuft hatten, tatsächlich Deutsche ist... ;-)


Ein weiteres Highlight sollte folgen, der Ta Prohm Tempel. Bekannt ist er tatsächlich aus "Tomb Raider" und verströmt mit seinen von Bäumen überwucherten Mauern eine Dschungel- und Abenteueratmosphäre, die nur schwer zu toppen ist. Hier erobert die Natur tatsächlich das Menschengemachte zurück, sehr beeindruckend! Wenn dann noch die Zikaden so laut zirpen, dass man sich kaum noch unterhalten kann, ist man wirklich geflasht! Auch hier haben wir wieder die Libellen in der Luft gefunden, es bleibt ein Rätsel...

Die letzten beiden Tempel Banteay Kdei und Prasat Kravan waren dann im Vergleich nicht mehr ganz so spektakulär und allmählich machte sich auch echt die Müdigkeit breit, immerhin waren wir ja trotzdem schon sechs Stunden unterwegs.


Zurück im Hostel haben wir die Gunst der Stunde genutzt und uns ins kühle Poolwasser bzw. in den Sitzsack gechillt. Bis der Hunger zu groß wurde und wir jeder schnell in unserem Lieblingsrestaurant 1,5 Chicken-Burger verdrücken mussten. ;-) Und wir haben eine Bierstudie begonnen und stellen fest, dass das schon bekannte "Angkor" deutlich süffiger und süßer schmeckt als das herbe "Cambodia". ;-)


Die Mittagsmüdigkeit konnten wir mangels Platz draußen nur noch im Bett auskurieren, was soll man da machen? ;-)


Abends haben wir eine Runde über die Pub Street gedreht, ein krasser Kontrast zu den antiken Tempeln! Bunte Lichter, laute Musik, viele Bars und Clubs, Fish Spas... Hier tobt abends das Leben!

Wir haben die Bierstudie fortgesetzt und dabei einen Einheimischen getroffen, der uns sehr beeindruckt hat. Er ist Lehrer in einer kleinen Dorfschule und setzt sich sehr für Bildung in Kambodscha ein. Unterrichtet wird von Freiwilligen, finanziert von Spenden. Ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Landes ist die Verfolgung gebildeteter Menschen und ihre Vertreibung von den Städten raus auf's Land. Er selbst durfte als kleiner Junge nicht zur Schule gehen und möchte es heute besser machen. Dank seiner Freiwilligen und einiger Unterstützer aus Österreich und der Schweiz kann er sogar ein paar Worte Deutsch - "Viel Spaß" und "Grüessech" aus dem Berndeutsch haben wir ihm beigebracht, da kann er seinen Berner Freund nächstes Mal überraschen. ;-) Wieder eine ganz unverhoffte und schöne Begegnung! :-)

Tag 199 - Vorbereitungen


Wir haben nochmal das leckere Frühstück genossen und den Rest des Tages tatsächlich im Hostel verbracht. Vietnam nähert sich mit großen Schritten und es wird Zeit für ein paar Recherchen, Busbuchungen und Unterkünfte. Immerhin haben wir den Pool vor der Nase und können uns abends vor dem Nachtbus nach Kampot nochmal erfrischen! :-)


Kleiner Nachtrag: Neun Mal waren wir jetzt in unserem Lieblingsrestaurant - diesen Ort werden wir sicher vermissen! Den "Tierarzt" vom ersten Abend haben wir aber wiedergesehen und er hat sich gefreut, dass die Babykätzchen nach fünf Tagen Behandlung jetzt schon fitter aussehen! :-)

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