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Sonnenuntergang

Wie sechs Wochen einen Menschen verändern

  • Autorenbild: Madeleine Schauer
    Madeleine Schauer
  • 18. Feb. 2016
  • 3 Min. Lesezeit

Ihr merkt schon, es ist an der Zeit für die abschließenden Gedanken! 😉

Während meiner Zeit in den USA habe ich so vieles gelernt, nicht nur im Umgang mit den Tieren, sondern auch über mich und für mich.

In diesen sechs Wochen musste ich alleine klarkommen, alle Menschen, die ich hier kennengelernt habe und die ich wirklich ins Herz geschlossen habe, waren anfangs völlig Fremde. Die Entscheidung, hierher zu kommen, war für mich sozusagen der erste Schritt zu einem eigenen, selbstständigen Leben ohne all die vertrauten Menschen zuhause. Man lernt hier, offen gegenüber allem und jedem zu sein, ansonsten würde man hier auch ziemlich einsam bleiben. Der amerikanische Umgang ist ja sowieso ein anderer als bei uns in Deutschland, hier ist jeder einfach offen und herzlich, ob man sich kennt oder nicht. Ich hoffe, ich kann ein bisschen davon mit nach Hause bringen! 🙂

Natürlich bin ich auch hier, um die Sprache ein bisschen zu lernen. Klar hat man Englisch in der Schule, aber das hat rein gar nichts mit dem zu tun, was man im Umgang mit Menschen braucht. Als ich hierher kam, konnte ich zwar theoretisch ein Gedicht interpretieren, hatte aber keine Ahnung von der amerikanischen Umgangssprache, was am Anfang natürlich ein bisschen schwierig war. Mittlerweile habe ich mich an viele Wendungen gewöhnt, die aus meinem aktuellen Sprachgebrauch kaum noch wegzudenken sind. Und es passiert auch durchaus, dass wir untereinander zwar deutsch reden, aber immer wieder englische Worte benutzen, weil uns einfach nicht schnell genug die Übersetzung einfällt. Außerdem haben wir gemerkt, dass auch die Sprache einen Menschen verändern kann. Der Grund, warum Amerikaner immer so übertrieben begeistert oder freundlich wirken, ist ihre Sprache. "Oh my godness", "It's just amazing" und "I was so excited" klingt eben besser als "Das war toll" 😉

Keine Frage, ich habe meine Tierliebe entdeckt. Klar mochte ich Tiere auch vorher, aber mich haben sie nicht so fasziniert wie jetzt. Die Opossums sind zweifellos zuckersüß, aber ich beobachte auch gern unsere Bartagame oder bewundere die große Eule, was ich vorher nicht unbedingt erwartet hatte. Ich liebe es, mich um die Tiere zu kümmern, etwas zu haben, dass man "betütteln" kann! Und wenn man dann sieht, dass die Bemühungen Wirkung zeigen, ist das Gold wert! 🙂

Durch die Arbeit entwickelt man einen Blick für Kleinigkeiten! Ob man nun die besonders kleinen Würmer aus einem großen Haufen heraussuchen muss oder die Reste einer Maus aus einem großen Gehege aus dem Gras aufsammelt, man braucht hier wirklich ein gutes Auge und etwas Liebe fürs Detail. 😉

Da ich gerade über Würmer rede... Zweifellos hätte ich mich vor sechs Wochen geekelt, mal eben mit bloßer Hand in eine Schublade voller großer Würmer zu fassen... Heute ist das vollkommen normal. Kakerlaken habe ich ja auch schon "einige" gesehen, auch die kann ich mittlerweile anfassen. Im Umgang mit Dreck, Insekten und Fäkalien sind wir sehr abgehärtet, auch wenn es natürlich trotzdem nicht schön ist, von einem Huhn vollgemacht zu werden... 😉

Hier in Amerika sind alle ein bisschen offener, entspannter und vor allem spontaner. Wie oft haben sich meine Pläne für das Wochenende oder den Feierabend kurzfristig geändert? Allerdings ist das überhaupt kein Problem, wenn man sich mal darauf einlässt, ein bisschen Spontanität tut uns allen gut! 🙂 Ich habe hier auch sehr viel ausprobiert, was ich vielleicht Zuhause nicht getan hätte. Ich wollte die vielen Möglichkeiten hier nutzen, meine Freizeit richtig gut füllen und einfach mal etwas Neues versucht und ich muss sagen: Fühlt sich gut an! 😀 Und ab und zu hat man dadurch einen Moment purer Lebensfreude und das ist es definitiv wert!!

Für mich am wichtigsten ist aber, dass ich gelernt habe, dass nichts im Leben selbstverständlich ist und dass es auf jeden Moment ankommt. Wahrscheinlich muss man erst merken, wie die Zeit abläuft und das Ende näher kommt, um das zu verstehen. Diese sechs Wochen waren so unglaublich schnell um, ich weiß nicht, wo die Zeit geblieben ist... Aber ich habe wirklich jede Minute genossen, gerade jetzt am Ende, als das Ende schon greifbar war. Auch die kleinen Dinge können glücklich machen, man muss sie nur sehen. 🙂

Ich bin so dankbar, dass ich diese Erfahrungen machen durfte! ❤ Ich hoffe ganz ganz sehr, dass ich mir das alles bewahren kann und auch in Deutschland genauso glücklich bin wie hier! 🙂

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