Erlebnisreicher Tag

So ereignisreich ging es eigentlich gar nicht los. Ich habe nicht so gut geschlafen und da mein Unterricht heute erst 11:20 anfing, habe ich lange im Bett gelegen und gelesen. Seit gestern Abend war das WLAN kaputt, also blieb mir ja auch nix anderes übrig. 😉 Um nicht immer nur zu schwärmen: Ich war auch ein bisschen demotiviert für die Schule und das Wetter war nicht so dolle, kam irgendwie alles zusammen. 🤔 Als ich dann aber das Haus verlassen hab, kam die Sonne raus, es war heiß und irgendwie kam die Freude dann doch recht schnell zurück. 😀

Das der ersten Doppelstunde hatte ich heute sozusagen zwei Stunden "Siesta" (auch wenn man das in Frankreich natürlich nicht so sagt) 😉. Die Zeit habe ich genutzt, um diesmal mit Heike (einer ca. 50-jährige Deutschen) das Musée Massena zu erkunden. Dieses liegt direkt an der Promenade des Anglais neben dem berühmten Hotel Negresco. Im Museum gibt es neben prunkvollen Räumen eine Ausstellung zur Kunst- und Regionalgeschichte der Côte d'Azur. Nach dieser kulturellen Stunde haben wir uns eine schöne frische Pizza gekauft und uns zusammen an die Promenade gesetzt, mit perfektem Meerblick und Seewind in den Haaren, klasse! 🤩

Der Nachmittagsunterricht war dann erstaunlich schnell vorbei! Mein Lehrer Achraf ist einfach wahnsinnig cool und nett und lustig und man vergisst irgendwie, dass man in der Schule sitzt und lernt! Sehr entspannt, aber lehrreich!

Abends stand dann für mich die Verkostung von Spezialitäten der Region auf dem "Stundenplan", eine der Aktivitäten, die EF für uns anbietet. Wir waren nur drei Schüler (Kanada und Italien und Deutschland natürlich) und zwei vom EF-Team. Trotzdem hatten wir einen sehr sehr schönen Abend mit gutem Käse, viel Baguette, Olivencreme und natürlich Wein! 😉 Wie in Rom bereits erprobt, kann man mit ein bisschen Wein gleich viel besser in einer fremden Sprache sprechen (oder zumindest wirkt es so 😀). Wir haben uns sehr lange und tiefgründig über unsere Zukunftspläne, den Umgang mit Sterbenden, alternative Heilmethoden und schamanische Riten in Mexiko unterhalten. Klingt komisch, klingt auf französisch noch viel komischer, hat aber erstaunlich gut funktioniert! 😉

Der Nachhauseweg nach 20 Uhr gestaltet sich hier allerdings schwierig. Busse sind sowieso nie pünktlich, aber dass ich Ewigkeiten vergeblich an einer Haltestelle (immerhin mit bestem Meerblick an der Promenade) stehe, hatte ich nicht geahnt. Hab die Zeit natürlich wieder zum Telefonieren genutzt (sorry an dieser Stelle für die lange Unterbrechung von Aktenzeichen XY 😮) und auch tatsächlich eine Stunde nach Hause gebraucht, viel Zeit zum Reden also!

Zuhause angekommen habe ich mich kurz gewundert, warum die Tür zugeschlossen ist, aber von innen kein Schlüssel steckt wie sonst. Auch das Licht im Wohnzimmer war schon aus. Dann hat sich herausgestellt, dass unsere Gastmutter überhaupt nicht nach Hause gekommen ist und meine Mitbewohnerinnen also auch noch nicht gegessen hatten (ich war 21:30 zuhause). Hab ich also Glück gehabt mit meiner Verkostung! 🤔 Wir haben uns dann auch allmählich Sorgen gemacht, sehr untypisches Verhalten. Irgendwann kam dann allerdings die Tochter unserer Gastmutter ganz abgehetzt reingestürzt, hat sich hundertmal entschuldigt und irgendetwas von Problemen auf der Arbeit erzählt. Sie arbeitet in Monaco und scheint heute auch dort zu schlafen, da ihre Tochter einen Schlafanzug und die nötigsten Sachen eingepackt hat, um dann noch nach Monaco zu fahren... Aber die Tochter hat auch noch schnell was zu essen gemacht, sodass heute wenigstens niemand hungern muss! Ich glaube jedoch, dass uns dieser Abend ein bisschen mehr zusammengebracht hat, weil wir wirklich viel Zeit zum Reden hatten und uns gemeinsam Sorgen gemacht haben. Hat also auch sein Gutes! 🙂

Morgen ist dann hoffentlich wieder Strand angesagt! 🤩