Die Arbeit ruft
- Madeleine Schauer
- 11. Jan. 2016
- 2 Min. Lesezeit
Bin ich bis gestern Abend noch davon ausgegangen, an einer recht ruhigen Straße zu wohnen, wurde ich heute Morgen gegen 7 Uhr eines besseren belehrt: Genau gegenüber befindet sich die Westchester Elementary School. Das heißt also, neben Verkehrslotsen mit Trillerpfeifen und typisch gelben Schulbussen war die Straße bevölkert von einer sehr langen Schlange langsam fahrender und trotzdem lauter Autos, die sich gemählich über den Parkplatz der Schule schob. Kann ich also meinen Wecker in Zukunft wieder ausschalten, verschlafen werde ich sicher nicht. 😉
Nach dem Frühstück hab ich mich dann auf mein Fahrrad geschwungen und auf den Weg zu meiner neuen Arbeit gemacht. Während der 10-minütigen Fahrt hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass das hier mein neuer Alltag sein wird und dass ich die USA nun auch von einer anderen Seite kennenlernen werde als im Urlaub, nämlich als Teil der arbeitenden Bevölkerung. 🙂
Kaum am Nature Center angekommen, habe ich meinen neuen Kollegen Marvin getroffen. Nach einer kurzen Vorstellung haben wir festgestellt, dass wir ja beide aus Deutschland kommen und wie sich einige Stunden später herausstellen sollte, nur gute 40 km auseinander wohnen 😀 Die Welt ist ein Dorf! Ebenfalls zum Team gehört Astrid, eine weitere Intern aus Dänemark.
Nach einem kurzen Rundgang haben wir uns zuerst um die Mäuse gekümmert (die, wie ich befürchte, das Futter für die etwas gößeren Tiere sind...). Anschließend waren die Vögel des Wildlife Hospitals an der Reihe, Futter und Wasser austauschen, neue Zeitungen auslegen, frische Würmer aus dem Zuchtbehälter sammeln. Auch die Tiere in den großen Außengehegen haben wir versorgt: von Schildkröten über Vögel aller Art bis hin zu Präriehunden und Waschbären und einem Alligator gibt es dort alles. Auch Schlangen und eine Tarantel gehören zu den Bewohnern des Nature Center. Es wird wohl eine Weile dauern, bis ich mir merken kann, wo was zu tun ist und wer dies und jenes frisst... Fotos folgen noch, hatte heute leider noch keine Zeit dafür...
Nachdem wir ein großes Terrarium mitsamt mehreren Kilogramm Erde und Dreck ausgeräumt hatten (staubbedeckt von oben bis unten), durften wir mit ein paar Tieren auf die grüne Wiese. Mein Glücksmoment heute: die Sonne Floridas, der Duft nach frisch gemähtem Gras und das Rascheln der Palmen im Wind ❤ Was für mich angenehm warm ist (22 Grad), scheint für die Einheimischen eher ungewöhnlich kalt zu sein! 🤔
Unsere letzte Aktion heute war Unkrautzupfen im Schildkrötengehege. Das Areal ist total überwuchert und wir haben in einer Stunde höchstens 1/8 der Fläche freigelegt, also eine Aufgabe für mehrere Tage.
Völlig kaputt, mit dreckigen Sachen, Erde unter den Fingernägeln und ziemlich zerkratzt, aber doch glücklich und zufrieden kam ich dann wieder zuhause an und wurde bereits von den Katzen erwartet.
Nachdem es gestern italienisches Essen gab, war heute chinesisch dran und mein deutsches Kochbuch wartet bereits in der Küche. 😉 Meine Familie hier ist also nicht nur mehrsprachig (englisch, spanisch, ein bisschen italienisch und französisch), sondern auch international, was die Ernährung angeht. ich mag's! 🙂





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